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Tatsächlich, am nächsten Morgen war mein Hinterrad verschwunden.

Wie ich es vorausgesagt habe, ist es mir geplatzt als ich am Abend meinen Motor startete und den Wagen um `nen guten Meter verrutschte, es soll ja wenigstens so aussehen als wenn ich versucht hätte hier wegzufahren. Ich kochte eine große Kanne Kaffe für mich und meine Freunde die Parkranger und wartete bei einem ausgedehnten Frühstück auf die die Dinge, die da so passieren. Doch es passierte nichts. Ungestört konnte ich hier an diesem friedlichen Platz sitzen und auf das Wasser schauen. Erst gegen Abend, ich hatte mich gerade dazu
entschlossen eine Dusche zu nehmen, klopfte es recht ungehalten an der Türe. Na die haben ja ein Talent zu rechten Zeit zu kommen. Pitschnass wie ich war öffnete ich die Tür im Adamskostüm und entschuldigte mich erst einmal für mein unbekleidetes Erscheinen. Ich bat um 5 Minuten Geduld, damit ich mir etwas anziehen kann. Dann erzählte ich in einem
unaufhörlichen Wortschwall wie ich gestern Abend den Wagen startete, dem lauten Knall auf dem halben Berg, der beängstigenden Schräglage meines Fahrzeugs, der harten Arbeit dieses schwere Rad die rund 7 km zur Strasse vorzurollen, und meinem Glück einen so freundlichen Pritschenfahrer getroffen zu haben, welcher mich bis Zadar mitnahm und genau vor einem Reifenhändler raus ließ, wo ich ein neues Rad bestellen
konnte, welches bis spätestens Freitag vor Ort sein sollte. Ich
entschuldigte mich vielmals nicht verschwunden zu sein, sprach von höherer Gewalt, und bat um Verständnis und einer freundschaftlichen Ausnahmeregelung die sich doch sicherlich finden ließe. Da schauten die beiden doch ziemlich dumm aus der Wäsche. Dass ich ohne Rad nicht fahren kann leuchtete Ihnen wohl ein. Dennoch sah ich Zweifel in Ihren Gesichtern. Irgendwie schienen sie mir meine Geschichte nicht so ganz zu glauben und das, wo ich sie mir so nett ausgedacht habe. Sie nutzen Ihr Mobiltelefon und verschwanden dann irgendwann mit den Worten: "Morgen früh kommt Chef" Ja dann soll Chef mal kommen; ohne Rad nicht fahren; das wird er wohl einsehen müssen. Ich saß noch bis spät in der Nacht vor meiner Tür
und schaute den Fledermäusen im Mondschein bei ihrer Jagt nach Insekten, dicht über der Wasseroberfläche, zu und lauschte den Fröschen bei Ihrem Konzert. Irgendwann schaltete ich meinen Rechner an um noch ein wenig zu schreiben. Rechts unten auf meinem Monitor stand: " 00:15 Mo 14.April 2008". Da verstand ich auch was die zwei Ranger an meiner Geschichte so unglaubhaft fanden. Verdammt so`ne nette Geschichte und
ich erzähle denen doch glatt, ich habe an einem Sonntag `nen neuen Reifen in Zadar bestellt. An einem Sonntag ! Ich sann kurz darüber nach wie ich diesen Fehler in wenigen Stunden vor Ihrem Chef wieder gerade bügeln kann. Aber mir viel nix vernünftiges ein. Mein bester Einfall war es, einfach zu verschwinden und so der peinlichen Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Zum Glück fand ich ein passendes Reserverad nur unweit hinter einem Busch, genau da, wo ich meins gestern versteckt hatte. Ein weiteres Glück war es, das mein treuer Wagen die steile Schotterpiste zwar mit heftigen Schaukelbewegungen, aber ansonsten ohne jede Schwierigkeiten bewältigte. Ich habe mal ein
360° Panorama dieses wunderbaren Ortes erstellt, damit Ihr versteht, warum ich diesen Aufwand betrieben habe und nicht einfach gleich gefahren bin. Wenn Ihr es anschaut, müsst Ihr den Monitor vor euch halten und euch in der Geschwindigkeit der vorüber gleitenden Bilder langsam nach rechts drehen (aber nicht übers
Kabel stolpern), dann habt Ihr das gleiche Feeling das ich hatte, als ich durch den Kamera-Sucher geschaut habe. In dieser Nacht fuhr ich noch bis Priovac wo ich einen weniger schönen Rastplatz nahe der Hauptstrasse nutzte.
Am nächsten Tag machte ich mich auf, die Küste zu Fuß zu erkunden. Ich suche einen schönen Parkplatz in Wassernähe mit viel nix drum rum wo ich einige Tage, Wochen oder auch Monate ungestört verweilen kann um den Sommer zu genießen. Idealerweise erreiche ich von diesem Parkplatz einen Supermarkt und ein W - Lan in ein bis zwei Fahrradstunden. Außerdem sollte es dort einen Schatten spendenden Baum geben, unter welchem ich meine Hängematte befestigen kann. Ich fasste den Entschluss, bis zum Auffinden dieses Ortes, der Küste zu Fuß zu folgen und meinen Wagen abends immer die wenigen km hinterher zu holen.

Erst einmal folgte ich der Küste bis zur Brücke nach Murter und zurück. Zwar fand ich schöne Standplätze, aber keinen, der meinen Kriterien entsprach. Dafür sah ich zwei Autos mit einem mir so vertrauten Mettmanner Kenzeichen (ME).

Mensch ist die Welt klein. Diese Wagen gehören zwei Kroaten die es irgendwie nach Deutschland verschlagen hat. Jetzt haben sie sich einen Traum erfüllt und an der Adriaküste ein Gästehaus eröffnet, welches sie ganz im dalmatinischen Stiel führen wollen. Das Haus hieß "Kleine Hexe". Am nächsten Tag machte ich mich mit meinem Fahrrad auf, bis zur Brücke. Von hier umrundete ich in einem Gewaltmarsch (etwa 16 Stunden) die Insel Murter.

Auch hier fand ich wirklich hübsche Plätze. Aber entweder waren sie soweit ab von jeglicher Zivilisation, dass ich `nen ganzen Tag gebraucht hätte um ein Packet Eier kaufen zu gehen, oder sie waren so ortsnah, dass sie vermuten ließen, nach wenigen Tagen Aufenthalt Ärger zu bekommen. Also machte ich mich am 3. Tag meines Aufenthaltes in Pirovac auf, um der Küste süd-ost-wärts zu folgen. Ich lief bis Srima. Auf dem Rückweg ging es dann per Anhalter zurück zum Wagen. Wieder fand ich nette Plätze, welche allerdings nicht meinen Idealanforderungen entsprachen. Also startete ich meinen Motor und fuhr bis auf den letzten Parkplatz den ich gefunden hatte, um von hier am nächsten Tag weiterzusuchen. Von hier ging ich bis ans Mündungsdelta des Flusses Krka, welcher weiter oberhalb im Nationalpark Krka, ähnlich wie bei Pletvitzca Jezera, wunderbare Wasserfälle bilden soll. Das muss ich mir natürlich auch noch anschauen bevor es dann weitergeht. Ich überlegte schon, meine Suche für diesen Tag abzubrechen, als ich ihn fand - meinen Parkplatz. Etwa 20 m oberhalb des Meeresspiegels unter großen Schatten spendenden Kiefern gelegen.

Nur etwa 1 Minute Fußweg, einige Steintreppen hinunter bis zu einem herrlichen Kiesstrand, und weit und breit nix. Jedoch wohl unter einer Stunde rudern mit dem Schlauchboot und ich bin in Sibenik. Hier muss ich hin. Allerdings hatte ich während meiner heutigen Wanderung eine andere Idee. Ich hatte so viele nette Stellen zum Campen gefunden, heute und in den letzten Tagen, liegt es da nicht nahe, meinen Fußweg bis Dubrovnik fort zusetzen und einen Stellplatzführer "Wildcampen in Kroatien" zu schreiben, Um damit eventuell meine Reisekasse ein wenig aufzufüllen? Mir ist ja eh schon dazu geraten worden ein Buch zu schreiben. Warum also nicht? Ich war von dem Gedanken begeistert und blieb noch einen weiteren Tag in Srima um den dortigen Internetzugang zu nutzen, um mich mit Freunden und Familie über meine geniale Idee zu beratschlagen, und um zu recherchieren wie ich die gefundenen Parkmöglichkeiten denn nun mit dem Auto erreiche. Das Ergebnis dieser Recherche ist die genaue Anfahrtsbeschreibung zu den ersten vier wunderschönen Parkplätzen in absoluter Küstennähe welche ich später, wenn ich mir über den Stiel der Niederschrift besser im Klaren bin, HIER als Leseprobe online stellen werde. Sollte irgendjemand Tipps haben, wie man ein solches Werk am besten an den Mann bringt (E Mail Adressen von Verlagen, Erfahrungen was damit zu verdienen ist, oder, oder, oder....), lasst es mich bitte wissen. Schließlich fuhr ich doch auf "meinen" Parkplatz. Rasch ein paar Bäume „wegschieben", sich einige neue Schrammen auf das ohnehin schon stark  abblätternde Grafitti holen, und der Traum von Stellplatz ist erreicht. Erst einmal häuslich einrichten. Jetzt habe ich `nen Baum zum Hängematte spannen, und ich finde das Ding nicht. Ich habe den ganzen Wagen auf den Kopf gestellt, die ist weg. Ärgerlich. Na ja, dann muss halt der Faltstuhl herhalten um es mir gemütlich zu machen.

Von hier setzte ich meine Recherche fort. Aber ich unternahm auch andere lustige Sachen. Wie zum Beispiel die Erforschung der mit dem Schlauchboot zu erreichenden Wasserburg "Turdava Sv. Nikole"

Ich weiß ja nicht, wer außer mir noch auf solche verlassenen Gebäudesteht? Ich fahre jedenfalls voll drauf ab. Deshalb habe ich eine kleine Slideshow darüber erstellt. Sie beginnt am Bootsanleger, führt von dort auf den Innenhof der alten Burg und zeigt einige Panoramaphotos um von dort in den Keller der alten Gemäuer hinunterzuführen und einige Blicke in die Gefängniszellen, sowie die hauseigene Tropfsteinhöhle zu zulassen. Klar, sie übermittelt nicht das gleiche Feeling wie wenn man selbst in den stockfinsteren Kellergewölben steht und den Widerhall seiner Schritte hört, aber sie versucht es zumindest. Von meinem Besuch im ehemaligen Militärgelände auf der anderen Uferseite wo es ebenfalls Unmengen leerstehender Häuser zu besichtigen gibt habe ich wegen der fehlenden rechtlichen Grundlage meines Entdeckungsrundgangs keine Photomaterial online gestellt. Dann ruderte ich noch nach Sibenik, ein schwieriges Unterfangen bei starkem Gegenwind und ablaufendem Wasser. Ich wurde verständnislos beäugt, als ich meine "Jacht" im dortigen Jachthafen vertäute.

Also die Erste ist meine, und die Besitzer der Hinteren haben verständnislos beäugt. Ich weiß ja nicht ob ich hier unentgeltlich Parken durfte, aber ich habe nirgendwo `nen Parkscheinautomaten gefunden und habe auch kein Knöllchen unter den Ruderdollen gehabt, als ich von meiner sightseeing Tour zurückkehrte. Ähnlich wie Zadar besteht auch das Stadtzentrum von Sibenik aus engen und verschachtelten Wegen, welche teilweise mit Granitböden versehen sind. Aber schaut es euch einfach selber an. Zum Schluss meines heutigen Updates möchte ich euch noch ein Bild zeigen, welches ich während einer Wanderung aufgenommen habe und über das ich mal öffentlich ablästern muss.

Wissen die nicht, dass eine teilabgeschattete Solarzelle dem ganzen System mehr Leistung nimmt als wenn sie gar nicht vorhanden wäre? Sind die Zellen auf dem Dach nur Prestige von ein paar Bonzen die es sich leisten können, oder sollen die einen ökologischen Beitrag zur Stromproduktion leisten? Ich habe auf jeden Fall kein Verständnis für diese sündhaft teure Werbefläche.

Bevor ich von diesem herrlichen Standort aufbrach, eröffnete ich noch die Schwimmsaison. Das Wetter war so warm und auch das Wasser machte nach einer ersten Fühlprobe `nen recht angenehmen Eindruck. Also Kopfsprung und rein. Brrrrr, ich wäre fast erfroren und war in 30 Sec wieder draußen. Mein Weg führte mich zu einer bereits zu Fuß ausspionierten Parkfläche.

Unterwegs fand ich aber Internett vor einem Hotel, leider aber keinen Parkplatz in Reichweite. Also setzte ich mich mal wieder mit dem Lappi auf den Boden. Wie ich da so saß, viele Stunden lang bis tief in die Nacht, machte ich anscheinend einen so ärmlichen Eindruck, dass mir eine Mitarbeiterin voller Mitleid ein Sandwich schenkte. Hm Mit Käse, Schinken, Remo und sogar warm. So was leckeres hatte ich lange nicht mehr zwischen den Beißern. Hab ich mich wahrscheinlich mehr drüber gefreut als so ein verwöhntes Konsum- Kid über ein neues Handy mit Farbdisplay und Polyphonen Klingeltönen zu Weinachten. Verstehen kann ich das aber nicht so ganz, schließlich hatte ich ein Gerät auf dem Schoß, wo die Gute über ein Monatsgehalt für hinblättern muss. Ich frag mich wie die hier leben. Haben alle hübsche Autos, und die Kneipen sind abends voll, und diese Frau verdiente in einer 60 Stunden Woche umgerechnet 400 Teuro/Monat. 
Zur Abwechslung führte mich eine zwar sehr schmale, aber Schlagloch freie asphaltierte Zufahrtsstraße zu meinem Parkplatz. Nachdem ich die unmittelbare Umgebung erkundet hatte machte ich mich am nächsten Tag auf, in den Nationalpark Krka zu rudern. Ich scheiterte allerdings am heftigen Gegenwind. Mit Müh und Not war ich in der Lage, mein Boot am Fleck zu halten, an Fortbewegung war nicht zu denken. Einen Tag später hatte ich mehr Glück. Zwar herrschte der gleiche heftige Gegenwind, dafür fand ich aber einige Deutsche mit einer Charteryacht die mich einfach ins Schlepptau nahmen. Nach knapp 2 Stunden war ich im Park.

Den Rückweg ruderte ich dann aus eigener Kraft. Da der Wind abgeflaut war, nicht mit dem erhofften, treibenden Rückenwind. Gegen 22 Uhr erreichte ich meinen Wagen.
Heute wollte ich eigentlich gefahren sein um mir den Park ein wenig genauer anzuschauen. Aber es regnet. Es regnete als ich wach geworden bin und es regnet immer noch - ohne Pause. Mal sehen, wenn`s morgen nachlässt fahre ich dann, ansonsten bleib ich halt noch ein paar Tage stehen. Bei Regen verschleißen meine Wischerblätter das ist mir zu teuer *gg. Außerdem tut mir alles weh; soviel rudern bin ich nicht gewohnt.

 

Dienstag 13.Mai. 2008 - 02:10Uhr
Ich sitze 30 m vor meinem Wagen. Aus den Lautsprechen tönt leise
kroatische Volksmusik, vor mir brennt ein Lagerfeuer, und auf der See
heben und senken sich friedlich die Knicklichter unserer Angeln mit den
Wellen. Das Thermometer zeigt eine Außentemperatur von 21 Grad, jetzt mitten in der Nacht. Heute Morgen ruderten wir mit den Kajaks, die hier herumlagen, die wenigen km in die nächste Ortschaft um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Dabei wurden wir von zwei Delphinen
begleitet. Danach gab es ein ausgedehntes Frühstück zu viert. Anschließend vertrieben wir uns die Zeit mit Schnorcheln, Boul, Schach oder auch einfach mit Nixtuen. Am Nachmittag lernten wir den Besitzer dieses Grundstücks kennen. Klar können wir hier stehenbleiben, sei ja gut für Ihn und Feuer wäre auch kein Problem. Nur im Juni wolle er seinen Campingplatz eröffnen dann müssten wir auch zahlen. Aber bis dahin könne er uns mal die Duschen und Toiletten aufschließen, sei ja eh keiner da. Nur Strom gäbe es nicht, meinte er, und es klang fast so, als wolle er sich dafür entschuldigen. Rainer und Hermi nehmen schon seit Stunden Ihren Schönheitsschlaf und gegen halb 1 hat sich auch Felix zurückgezogen. Ich hingegen habe mir noch ein paar Marmeladenstullen geschmiert, das Feuer geschürt und auf die Knicklichter geblickt. Bis ich beschlossen habe, noch einmal meinen Rechner hervor zu kramen, um das nächste Update zu schreiben. Das tue ich jetzt und zwar von Anfang an. Damit Ihr erfahrt wer all die andern sind, wie es dazu kam und was inzwischen passiert ist. Da der Regen aufgehört hatte verließ ich am nächsten Tag meinen Standort im Mündungsdelta des Krka Flusses und steuerte meinen Wagen zum Haupteingang des Nationalparks. Schnell hatte ich einen "schwarzen" Eingang gefunden und erkundete das Areal.
 Am Abend lockte mich ein Feuer zur Lagerstelle zweier Reiter aus Sibenik, welche hier nächtigten um am nächsten Tag zurück zu reiten. Ich wurde auf ein Glas Wein eingeladen und erfuhr dass hier im Nationalpark irgendwelche Karl Mai Filme gedreht wurden.
Am nächsten Morgen revanchierte ich mich mit einem frischen Kaffee und war somit früh auf den Beinen. Also Zeit genug den 109 km² großen Park zu entdecken, welcher laut Touristenbroschüre zu Fuß, per Schiff und auf Fahrwegen erkundet werden kann. Leider endeten alle Wege im Wasser oder vor einer Felswand. Ich sah nichts, was ich nicht gestern schon gesehen hätte. Enttäuscht erkundigte ich mich ob der Preis für die Bootsfahrt in den anderen Teil des Parks im Eintritt enthalten sei. Nein, sei er nicht, ein Ticket koste abermals 100 Kunat, so die knappe Antwort. Macht dann zusammen 170 Kunat wenn man den Eintritt nun bezahlt hätte. Hätte ich das getan, wäre ich wohl noch verärgerter gewesen als ich es ohnehin schon war. Also wollte ich los, um den zweiten Parkeingang mit dem Wagen zu erreichen. Doch es war Tag des freien Eintritts für alle aus der Region und der riesige
Besucherparkplatz so voll geparkt, dass an ein Wegfahren ohne Blechschaden nicht zu denken war. Also nutzte ich das Warmwasser aus der Besuchertoilette für eine Dusche und zum Abspülen und machte mich erst am Abend auf den Weg. Wenige Minuten, ich hatte gerade begonnen Kartoffeln zu schälen, nachdem ich vor dem 2. Eingang stehengeblieben Bin, klopften zwei Parkranger. Hier nix campen - Hier Nationalpark. Recht grantig erzählte ich von meinen heutigen Erlebnissen und verschwieg selbstverständlich mich am Kassenhäuschen vorbeigeschmuggelt zu haben. Die Ranger hatten Verständnis für meine schlechte Laune und fanden Ihren eigenen Park auch nicht sonderlich sehenswert für einen Naturliebhaber der einen Wanderweg sucht. Mir wurde ein Parkplatz gezeigt an dem ich unbehelligt die Nacht verbringen konnte und freier Eintritt für den Folgetag wurde mir zugesichert. Am Morgen klingelte mein Handy. Am anderen Ende war Rainer, ein Freund den ich in Wien auf dem Wagenplatz kennengelernt hatte, er sei nun in Sibenik. Klar hatte er sein Kommen angemeldet, aber eigentlich für letzte Woche. Dann war Ihm was dazwischen gekommen, und ich rechnete eigentlich nicht mehr damit, dass er tatsächlich hier auftauchen würde, auch wenn er dieses immer behauptete. Nun war er da. Also erklärte ich Ihm wo ich stehe, und dass ich mir noch den Park anschaue, und es sein könne dass ich nicht zuhause sei wenn er und seine Freundin meinen Wagen erreichen. Vom Telefon geweckt, machte ich mich also auf den Weg. Ich wollte die zwei ja auch nicht all zu lange warten lassen. Die sind ja schließlich extra wegen mir hier heruntergefahren. Auch dieser Teil des Parks war enttäuschend. Die Wasserfälle glichen eher Staustufen von nicht mehr als 20cm Höhe und Wanderwege waren Mangelware. Schnell war ich
wieder am Wagen, und tatsächlich, ich hatte Gesellschaft.
Nach der Begrüßung veranstalteten wir ein Mini- Plenum um unser weiteres Handeln zu besprechen. Rainer und Hermi hatten kein gesteigertes Interesse noch bis zum 3. Teil des Krkaparks hinaufzufahren, und auch mir war eigentlich das Interesse an diesem
Park vergangen. Also starteten wir unsere Wagen um wieder zur Küste
aufzubrechen, und Ihr müsst Euch mit den Photos der Eingänge 1 und 2 des Nationalparks begnügen. Unterwegs stoppten wir zum Tanken; entsetzt stellte ich fest dass mein Wagen so etwas wie eine Ölspur hinter sich herzog. Ein Blick auf mein Differenzial verriet mir auch die Ursache: Durchgerostet. Provisorisch reparierte ich das Loch mit einem
Kaugummi, bis zum auserwählten Parkplatz war ja nicht mehr weit. Ihn
hatte ich schon zu Fuß ausgekundschaftet und er lag Wasser- sowie
Stadtnahe.
Nach langer Zeit bildeten wir nochmals eine kleine Wagenburg. Am Abend durchsuchte ich die City nach W-lan. Mein E Mail Postfach informierte mich über einen neuen Beitrag in meinem Reisepartnergesuch im Weltreise Forum. Felix hatte geschrieben, (wer auch immer das ist) er sei nun in Sibenik und bräuchte `nen Platz zum Pennen. Na, da hätte ich ja nie mit gerechnet, dass ich auf dieses Posting hin tatsächlich mal jemanden kennenlerne. Schnell war eine Antwort geschrieben und am nächsten Tag stand er dann tatsächlich auf der Matte. Aber vorher reparierte ich noch rasch die Beleuchtung des Wagens meiner Freunde welche unterwegs Ihren Geist aufgegeben hatte. Sie waren ganz außer sich und suchten verzweifelt eine Werkstadt für diese Lappalie. Nach einer guten Stunde Fehlersuche hatte ich auch die Ursache gefunden. Eine Oxidschicht im Stecker hinter dem Lichtschalter, ein wenig Kontaktspray behob den Schaden. Mein erstes, ehrlich verdientes Geld seit langem. Ich hätte es ja auch umsonst gemacht, aber da kam ich nicht mit durch. Überhaupt wurde ich mit Geschenken und Mitbringseln überhäuf. Hey Leute jetzt sag ich`s mal öffentlich, Ihr währet auch ohne das alles willkommen gewesen. Dennoch, son low Budget traveler wie meiner einer
freut sich natürlich immer. Deshalb hier auch mal öffentlich ein
dickes THX für die Beköstigung, die Palette Bier und den ganzen
anderen Krempel. (Hey Leute, ich hab `nen neuen USB Stick *freu) Der Monat mit euch war für mich quasi vollkommen umsonst. Wann kommt Ihr wieder??? Ja, dann kam Felix, ein 20 - jähriger Kerl, der zu Fuß, mit Rucksack und Penntüte bewaffnet, vor 5 Wochen aufgebrochen war sich die Welt anzuschauen. Da ist man monatelang alleine unterwegs, und dann kommen alle auf einmal.
Aber es ist jetzt 5 Uhr in der Früh, die Anderen pennen schon seit
Stunden, und auch mich überkommt die Müdigkeit. Ich erzähle euch
einfach ein anderes Mal was dann weiter passierte. Ok ?

Mittwoch 12. Juni 2008 gegen Mittag
 
Geschlafen habe ich noch nicht. Den ersten Liter Kaffee jedoch vernichtet. Er half nicht wirklich gegen meine Müdigkeit. Ein besserer Wachmacher war mein Frühsport im mittlerweile über 20 Grad warmen Adriawasser. Jetzt steht vor mir ein frisch gepresster Kirschsaft. Das Frühstück habe ich gerade hinter mir. Bratkartoffeln mit selbstgefangenem Fisch. Gestern Abend beschloss ich, noch einmal die rund 10 km nach Primosten zu rudern. Vielleicht würde ich, wie beim letzten Mal, wieder auf ein Bier eingeladen auf eine dieser Charteryachten.

Der Kollege mit dem roten Shirt war übrigens der Skipper. Als ich den Jungs meine Website Adresse aufschrieb, damit sie sich Ihr Foto dann später anschauen können, gab er mir einen Aufkleber welcher eine Ulmer Segelschule bewirbt. Ich schließe daraus einfach mal, dass es seine Schule ist, oder er zumindest eng damit verbunden ist. Sonst würde er ja wohl kaum Werbematerial dafür verteilen. Da auf dem Aufkleber auch eine Internetadresse steht verlinke ich diese mal HIER. Wenn wer Bock hat, Segeln zu lernen, geht doch dahin, ist ein Pfunds- Kerl, hat mich auf ein Bier eingeladen. Somit habe ich auch die ersten Werbeinnahmen über meine HP. Zwar hätte ich das Bierchen auch so bekommen aber mit so `nem Link vergeb ich mir ja nix.
Aber nein - diesmal lud mich niemand ein. Der einzige zwischenmenschliche Kontakt den ich hatte, war mit so einer älteren Dame (typischer Bonze schon auf den ersten Blick höchst unsympathisch). Ihr Hund schrie, als wenn er aufgefressen würde, als meine Flitsch in seine
Richtung lief. Dabei war sie mindestens noch 3 m entfernt und näherte sich auch nicht weiter bei dem Geschrei was diese Trethupe da veranstaltete. Das musste selbst Miss Bonze einsehen, und so kam es zu einem recht kurzen Gespräch. Ich schlenderte so ein wenig durch die Stadt und sah mich um. An dieser Stelle muss ich mich mal outen. Ich bin schwul. Nein, Scherz, was ich sagen wollte ist, dass ich mich `nen Scheißdreck für Fußball interessiere. Warum ich das hier erwähne?  Na, weil gerade heute ein Spiel stattfindet, und alle Straßenkaffees TV Geräte aufgebaut haben, und ganz Primosten kollektiv Fußball schaut.
Aus allen Richtungen tönen gleichzeitig Begeisterungsrufe bei Torchancen und Enttäuschungslaute wenn diese dann nicht verwandelt wurden. In meiner Heimat habe ich es vermieden an Tagen mit großen Fußballspielen in die Stadt zu gehen. Der kollektive Fußballrausch, und der damit verbundene Alkoholpegel der Fans, machte auf mich immer einen abschreckenden, ja fast bedrohlichen Eindruck. Hier empfand ich das Ganze ein wenig anders. Die Stimmung war mehr ausgelassen fröhlich und nicht so aggressiv wie ich es aus Deutschland kenne. So kam es, dass ich mich vom Fußballfieber habe anstecken lassen und zum ersten Mal in meinem Leben die Übertragung eines Spieles angeschaut habe. Mit einem
Supermarkt - Bier von einer öffentlichen Bank aus. Als das Spiel zu Ende war leerten sich die Straßen. Nach kurzer Zeit herrschte eine gespenstige Stimmung. Kein Mensch mehr weit und breit; die Stadt wirkte wie ausgestorben. Ich nutzte diese Leere um noch mal Kontainern zu gehen - und - Bingo. Neben den Tonnen des Marktes stand eine Holzstiege mit Kirschen. Bestimmt 5 Kilo. Daher auch mein leckerer Kirschsaft. Besser als Dittmayer´s und Graninie zusammen. Den Rest verarbeite ich gleich zu wohlschmeckender Marmelade. Nachdem ich die Früchte in eine Tüte umgefüllt und in meinem Rucksack verstaut hatte, warf ich noch einen
Blick in die Tonnen. Mit einem routinierten Schnitt öffnete ich die sich darin befindlichen Säcke. Und was sah ich?

Richtig, Schuhe. Besser gesagt Sandalen und Schwimmschuhe. Alle brandneu, ungetragen und durch solche Plastikbändchen Paarweise gebündelt. Ich suchte mir 5 Paar in meiner Größe raus. So ein Glück! Meine bereits X mal reparierten Wasserlatschen gaben eh den Geist auf und ich überlegte schon, mir neue zu kaufen. Auf dem Rückweg, im Boot, sann ich darüber nach, wie dumm es doch sei, die anderen, mir nicht passenden, Latschen zurück zu lassen. Schließlich waren sie brandneu und ließen sich bestimmt verkaufen. Also stärkte ich mich,
wieder zu Hause, mit einem Kaffe und machte mich noch einmal ohne Hund auf den Weg. 130 Paar von Größe 22 bis 46 für jeden was dabei. Gegen 5 Uhr in der Früh war ich mit meiner Beute wieder daheim. Es wurde schon hell. Irgendwie verspürte ich keine Lust ins Bett zu gehen. Also warf ich die Angel aus und machte mich an die Arbeit die Kirschen zu
Entkernen um sie weiter zu verarbeiten, als plötzlich der Schwimmer meiner Angel hektisch auf- und abtauchte. Ein Fisch! Ich hatte wirklich einen Fisch gefangen. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich hier geangelt hatte. Mit Rainer und Hermie zusammen, teilweise mit 4
Angeln gleichzeitig. Gefangen haben wir nie etwas. Aber jetzt - ich hatte einen Fisch.

Kein Anglerlatein sondern gemessene 42 cm. Ich hatte die Hoffnung auf einen Fang eigentlich schon aufgegeben und angelte nur noch, weil der Blick auf den Schwimmer so beruhigend ist. Mehr Erfolg als beim Angeln hatte ich mit selbst gebastelten Drahtschlingen auf einer der
unzähligen unbewohnten Inseln die mit dem Kajak zu erreichen sind.

Mir ist es ja eigentlich wurscht ob ich ein Kaninchen oder einen Fisch esse. Hauptsache es ist umsonst. Und für alle Vegetarier unter Euch; ist mir schnuppe, was Ihr denkt. Mir schmecken diese toten Tiere und ich freue mich immer, wenn ich Eins fange. Wenn Ihr sie schützen
wollt, kommt doch mal vorbei, dann erkläre ich hier ausgiebig wie man `nen Vegetarier zubereitet *gg. Für alle nicht Vegetarier denen die Tierchen leid tun gilt: Überlegt Euch halt einfach mal dass Eure Fischstäbchen nicht viereckig und paniert geboren wurden, und euere Bratwurst auch mal ganz süß gucken konnte, bevor sie Bratwurst wurde. Aber eigentlich wollte ich hier ja garnicht von meinen heutigen Erlebnissen berichten, sondern Euch erzählen, wie es mit Hermie, Rainer und Felix weiterging. Wo war ich stehengeblieben? Richtig, Felix

war gerade angekommen. Warum er so dämlich auf die Brücke schaut könnt Ihr HIER in einem Youtube Video ansehen. Ich sag dazu einfach nur - krank -. Ich hatte Ihm ein Regal bei mir im Badezimmer frei geräumt wo er den ganzen Plörren aus seinem Rucksack drin verstauen kann während er bei mir ist. Zu viert verbrachten wir einige Tage auf diesem Parkplatz ohne irgendetwas wirklich produktives zu Stande zu bringen. Wir genossen das Leben, die Sonne und die Gemeinschaft. Irgendwann machte ich mich dann mit Felix auf, um der Küste ein Stück zu Fuß zu folgen, und so einen neuen Stellplatz zu suchen, und natürlich als Recherchearbeit für mein Buch. Hey, wer hätte das gedacht, ein junger Mensch der knapp 40 km läuft ohne rumzujammern. Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter. Erst einige km zurück zum Supermarkt. Ich kaufte neues Differenzialöl und überließ den Einkauf von Lebensmitteln einfach den Anderen, dann fuhren wir zu einem der gefundenen Standplätze. Hier im Schatten großer Kiefern

war unsre Heimat für die nächsten Tage. Am Abend machte ich mich mit Felix auf, Internett suchen. Hat ganz schön dumm geschaut der Junge, als wir plötzlich online waren, mitten auf `ner öffentlichen Straße. Erst aktualisierte ich meine HP und dann Felix die seine. Apropos
Felix, ich bin schon ein wenig stinkig, dass Du es nicht geschafft hast, mich von dir zu verlinken. Sollte Blogspot keinen Integrierten Linkgenerator haben, versuch`s mal bei ekiwi.de oder schreib den Link einfach aus. Aber überhaupt nicht zu erwähnen, dass meiner einer auch online zu finden ist, find ich ein wenig schade. Bis auf die Reparatur meines durchgerosteten Differenzials waren wir auch hier wenig produktiv. Aber bei aller Faulheit hielt ich es für wichtig den Wagen wieder zu reparieren. Also entfernte ich allen Rost und schliff die Schadstelle metallisch blank; dann reparierte ich das Loch mit 2- Komponenten Knete und lackierte den Krempel neu um Weiterrosten zu unterbinden bzw. zu verlangsamen. Zu guter Letzt füllte ich das neue Öl ein.

Ansonsten taten wir nichts. Wirklich garnix. Klar, wir atmeten und verbrachten viel Zeit damit uns gegenseitig zu bemitleiden was wir doch für arme, geplagte Kreaturen sind. Atmen, 24Stunden am Tag 365 Tage im Jahr ohne Pause. Wie anstrengend! Und immer diese
schwerwiegenden Entscheidungen: Stehe ich auf, oder bleibe ich liegen. Gehe ich schwimmen, oder lasse ich es sein. Esse ich jetzt was, oder später. Leute die Ihr zu Hause einem geregelten Arbeitsalltag nachgeht, Ihr habt diese Probleme nicht. Ihr steht auf wenn der Wecker klingelt und esst etwas in der Mittagspause. Wir müssen über diese für euch so
selbstverständlichen Dinge ständig nachdenken. Ihr braucht euch garnicht vorzustellen dass "auf Reisen" zu sein so einfach ist. Klar ein Bisschen taten wir doch. Zum Beispiel spielte ich viel Schach und Felix übte mit Rainers Gitarre. Da er eigentlich recht schnell lernte hatte ich die Idee mit Ihm ein wenig Straßenmusik zu machen. Felix hatte irgendwo `ne Seifenblasenshow gesehen und wollte damit ein wenig Geld verdienen. Seine Versuche diese Blasen zu erzeugen scheiterten allerdings. Dagegen war sein Gitarrenspiel echt grandios. Völlig
begeistert von der Idee, schrieb ich einen Text, dass die Leute auch verstehen, warum wir hier spielen. Wenn wir es denn dann getan hätten. Hier seht Ihr eine Aufnahme der Generalprobe.

Das Ganze hörte sich eigentlich garnicht so übel an. Der Text lässt sich zu dem Lied "Ein Bett im Kornfeld" singen und ich find ihn so genial dass ich Ihn hier veröffentlichen möchte.
 
Ein Liter Diesel
 
Sommerabend im kroatischen Land
in meinen Taschen bin ich schon wieder blank.
Habe kein Kleingeld mehr für ein Brot
doch hab ich Hunger.
Darum geb mir, einfach dein Kleingeld her,
und ich beteure, ja ich brauche das sehr,
geh nicht weiter mein Freund,
gebe mir doch deine Kohle.
 
Refrain:
Nen` Liter Diesel,
ja den kaufe ich mir, denn mein Wagen
freut sich darüber so sehr.
Auch was zu Essen und eine Flasche Bier
würde ich kaufen.
Nen` Liter Diesel und ein Hotdog oder so
ja deine Kunats, ja die machten mich froh.
Nen` Liter Diesel,
oh ja den brauche ich, wirklich dringend.
 
Lieber Touri gebe mir doch dein Geld,
will mit dem Womo einmal rum um die Welt.
Mit der Gitarre, da erzähl ich dir das,
komm tu mir helfen.
Mensch komm, 10 Kunat, das fällt dir doch nicht schwer,
und ich brauche, dieses Kleingeld so sehr
lass mich nicht hängen
helf mir weiter mein Freund, mit deiner Kohle.
 
Refrain
 
Was soll ich machen hier gibt  mir keiner `nen Job
jede Bewerbung war ein einziger Flop
und meine Taschen die sind leer wie mein Tank
drum brauch ich Hilfe.
Ja die Bullen, die waren auch schon da
und sie sagten: Start den Motor und fahr.
Doch ich lachte und sprach:
Ich hab keinen Penny Kohle.
 
Refrain
 
Ich wette, dass wir uns fast `nen Bruch gehoben hätten um die ganze Kohle wegzutragen wenn wir damit wirklich an einer mit deutschen Touristen bevölkerten Stelle aufgetreten wären. Übrigens gebe ich die Urheberrechte an diesem Song für alle Low Budget - Reisenden und
Straßenkünstler frei. Das produzieren auf Tonträgern und Konzertartige Aufführungen sowie Nachdruck und virtuelle Veröffentlichung bleibt allerdings nur denen vorbehalten die mir ein
paar Kunats für "Nen liter Diesel" zahlen *gg Dann hab ich hier noch ein nettes Photo von `ner Modenschau welche wir nach der Durchsicht eines mit Altkleidern gefüllten Müllsacks
durchführten, den jemand hier achtlos entsorgt hatte.

Leider war nix dabei was man wirklich hätte brauchen können. Nach einigen Tagen wurde uns hier langweilig, also startete ich abermals mit Felix um einen neuen Parkplatz zu finden. Auf diesem Weg bewies mein Hund noch einmal dass er Leitern laufen kann.


An dieser Stelle möchte ich auch das heutige Update beenden. Sonst schimmeln meine Kirschen noch bevor sie Marmelade werden.

So dann mache ich mal da weiter wo ich eben aufgehört habe. Ist auch nix neues passiert seitdem. Ach ja doch, klar, die Marmelade ist fertig und kühlt nun ab. Bei der von uns entdeckten Stellfläche handelt es sich um einen Campingplatz. Alles ist recht verwahrlost. Gebäude teilweise niedergebrannt. Das muss letztes Jahr bei den großen Waldbränden
passiert sein. Auch der Wald hinter dem Platz ein einziger verkohlter Baumfriedhof.

Aber die Bäume hier auf dem Platz haben nix abbekommen und es stehen auch noch einige Gebäude. An einem befindet sich ein Wasserhahn der tatsächlich funktioniert. Wie praktisch - Wasser kann man ja immer brauchen. Auch ist die Türe zu einer Toilette nicht verschlossen. Ich nutze sie zwar lediglich als Entsorgungsstation und ziehe die meinige diesem Uraltmodell vor, (Es handelt sich um so ein Stehklo, ich habe die Dinger zum ersten Mal in Südfrankreich gesehen, das sind die Teile die zwei Standflächen für die Füße in der Schüssel eingebaut haben und wo man dann zum scheißen so in die Hocke gehen muss. Eigentlich ja recht Hygienisch, ich frage mich nur, wie man da `nen gemütlichen Morgenschiss drauf verrichten soll.) aber die Anderen hat`s gefreut. In einem halb fertig gemauerten Schuppen ohne Türen liegen 3 Kajaks; irgendwo hier auf dem Gelände haben wir auch ein dazu passendes Ruder gefunden und uns ein Zweites selbstgebastelt. Das Wasser ist kristallklar, nur die Seeigel stören. Rainer und Hermie berichteten über Horrorgeschichten von vereiterten Füßen und Krankenhausaufenthalten nachdem man in so ein Ding reingetreten ist. Deshalb nagelte ich `nen Pfosten an ein langes Brett und baute somit einen zwar sehr wackeligen, aber nutzbaren Bootssteg, der es mir erlaubte auch ohne "Bodenkontakt" ins Wasser rein und wieder raus zu kommen. Das Erste was wir taten nachdem wir hier angekommen sind war Wassertanken. Wer weiß, wie lange wir hier stehen können ohne Ärger zu bekommen. Da ist es besser man hat seine Vorräte schon vor dem Ärger erneuert. Danach erkundeten wir die nähere Umgebung mit den Kajaks.

Auf diesem Weg sahen wir auch die bereits erwähnten Delphine. Felix gelang es von einem ein Foto zu schießen, welches ich hier online stelle, als Beweis sozusagen.

Ich habe den Delphin mal rot eingekringelt um das Suchen des Tieres zu erleichtern *gg. An diesem Tag filmte Felix auch meinen Hund beim schwimmen und zwar von unter Wasser. Ich find`s süß und zeig es deswegen.
 
 
Hey Kamerahersteller, ich will auch `ne Unterwasserkamera;  mag mir nicht irgendeine Firma kostenlos eine zur Verfügung stellen?? Als Gegenleistung schreib ich `nen ausführlichen Testbericht und stelle den online. Ist doch ein Deal oder? Auf dem Rückweg unserer Tour brach mein selbstgebasteltes Paddel. Genialerweise hatte ich ein Seil
mitgenommen, so dass Felix mich ins Schlepptau nehmen konnte. Wie entspannend! Vorwärtskommen ohne Kraftaufwand. Das Aussteigen aus den engen Kajaks erwies sich als recht umständlich; erst kenterte Felix bei dem Versuch; und dann ich. Hier sieht man wie ich, bereits wieder trocken angezogen, noch immer über meine Dummheit lache.

Rainer erzählte uns, dass man Seeigel essen kann, und er hatte auch gleich ein Rezept auf Lager: "Seeigel pflücken, Stacheln abschaben, Kalkpanzer mit Messer aufbrechen, Inhalt mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen und verspeisen." Hey, ich finde kostenloses Essen
ja immer Klasse, aber roh? Igitt!! Hätte er erzählt wie man `ne Suppe von kocht, hätte ich das wohl auch probiert aber so überließ ich Felix das Verkosten dieser kulinarischen Köstlichkeit.
 
Sieht appetitlich aus oder?? Ja, einige Tage später lernten wir dann den Besitzer des Campingplatzes kennen. Wie bereits erzählt wollte er den Platz  dann doch irgendwann aufsperren, aber bis dahin könnten wir einfach stehen bleiben. Ich hatte ja Schiss, dass wir den Mega Mecker bekommen, weil wir einfach seinen Platz besetzen und obendrein auch noch seine Kajaks entwendet und einige bauliche Veränderungen durchgeführt hatten. Aber nein, der Ärger bliebt aus. Ganz im Gegenteil. Er war über unsere Anwesenheit recht erfreut. Er zeigte mir wo sein Gelände aufhört, und Kroatien anfängt. Verdammt der Typ ist mir sympathisch. In meinem Kopf rotierte es. Hier ist so ein schöner Fleck, er erfüllt nahezu
alle Kriterien die ich an `nen schönen Platz stelle. `Nen Baum für meine Hängematte, (die habe ich wiedergefunden. Hermie hat mir gesagt wo sie ist. Obwohl sie es eigentlich ja garnicht wissen konnte), Schatten für den Wagen, Sonne für die Solaranlage, keine dummen Bullen weil Campingplatz, ne Ortschaft mit I- net in erreichbarer Nähe und natürlich die Kajaks sowie `nen Wasserhahn. Außerdem ist der Platz null erschlossen. Niemand der den Gästen ein kaltes Bier verkauft, niemand der Ihnen `nen Kaffee kocht usw. Das ist doch `ne Marktlücke. Da müsste sich doch Geld mit verdienen lassen. In den nächsten Tagen überzeugte ich Rocko dass er mich braucht, und siehe da - schnell war ein
kostenloses Bleiberecht und Narrenfreiheit beim Eröffnen eines kleinen Verkaufsstandes ausgehandelt. Augenblicklich eröffnete ich den Platz. Ich stellte die Werbetafeln an die Straße und fegte die Zufahrt räumte ein wenig Kram zusammen und installierte eine elektrische Beleuchtung auf den Toiletten. Rocko machte ziemlich große Augen als er am nächsten Tag wiederkam. Noch dummer schaute Er, als ich Ihm wenige Tage später 54 Kunat Campgebühren der ersten Gäste übereichte. Wie ich auf diesen krummen Betrag käme, hat er gefragt, und ich hab es Ihm erklärt: "2 Personen a15Kunat plus ein Wagen von 30 Kunat macht zusammen 60. Jetzt habe ich 10% für mich abgezogen habe ich Ihm erklärt, weil er sonst ja garnix hätte, so käme ich auf 54 Kunat." Das hat er verstanden und schon war ich auch noch zu 10% am Umsatz beteiligt *gg. Jetzt wo es feststand, dass ich länger bleibe, ersetzte ich auch meinen provisorischen Bootssteg durch ein besseres Provisorium. Hier sieht man mich und Rainer beim Bau.

Dann fragte ich Rocko, ob er nicht ein paar alte Kanister besorgen könne damit ich auch noch eine Schwimminsel bauen kann. Am nächsten Tag hatte ich das erwünschte Baumaterial. Dass Ergebnis meiner Arbeit sieht man auf dem Foto mit dem Fisch. Nur, als ich nach 500 m Stahlseil, zwei passenden Umlenkrollen, einem Schweißgerät, `nen alten Dieselmotor und einigen Metallstreben für `ne Wasserskianlage fragte, erklärte mich Roko
für bescheuert.  Felix hatte keine Lust hier den Sommer über zu verweilen. Anscheinend
hat er genügend Kleingeld um seine open end Weltreise auch ohne Einnahmen fortsetzen zu können, oder er erhofft irgendwo was Besseres zu finden. Also trennten sich unsere Wege ein oder zwei Tage später. Zu dritt machten wir uns auf den Fußweg Richtung Primosten; an einer Buss-Bucht verabschiedeten sich Hermie und ich von Felix, dieser wollte von hier aus trampen.

Kurz vor Primosten überholte er uns allerdings wieder, weil Ihn niemand mitgenommen hatte. Wir hatten mehr Glück denn auf dem Rückweg gab uns ein Tourist, welcher am Vortag während eines Spaziergangs bei uns vorbeigekommen war, einen Lift.

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