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Jetzt waren wir nur noch zu dritt. Zwei oder drei Tage später fuhren auch Rainer und Hermi. Sie wollten nach Trogir. Dort hatten sie vor vielen Jahren mal eine kleine Pension und somit auch Freunde, die Sie dort besuchen wollten. Ich war also wieder alleine. Am Abend machte
ich mich auf, ins Internet zu gehen, um ein längst überfälliges Update online zu stellen. Während ich damit beschäftigt war, sprach mich ein jugendlicher an. Er sprach einige Worte deutsch und fragte mich, ob ich hier im Internet sei. Ich bejahte diese Frage. Ob ich ein Passwort für das Netzwerk hätte, fragte er weiter. Nein, es sei offen, so meine Antwort. Ob er denn hier auch online gehen könnte wenn er sein Laptop hole? Ja, wenn dieser W - Lan fähig ist, schon. Wenige Minuten später wurde ich schon wieder in meiner Arbeit gestört. Er hatte seinen Laptop jetzt dabei, war aber nicht in der Lage sich einzuloggen. Ich half ihm, was gar nicht so einfach war bei einem Rechner der ausschließlich der kroatischen Sprache mächtig war. Zum Glück hatte er das gleiche Betriebssystem wie ich, so dass ich einfach bei mir nachschauen konnte wie es geht und wenn ich bei mir aufs dritte Wort von oben klicken muss, wird es bei Ihm ja wohl auch das Dritte von oben sein. Nach etwa 10 Minuten surften wir zu Zweit auf die Rechnung eines unbekanten Dritten. Jetzt wohnt der Kerl da seit was weis ich wie vielen Jahren, und es muss erst ein deutscher Tourist kommen, damit er erfährt, dass er direkt vor seinem Haus Online gehen kann. Am nächsten Morgen hielt neben mir ein schwerer Diesel. Oh, Gäste, dachte ich. Noch bevor ich mich angezogen hatte um meiner Arbeit nachzugehen, vernahm ich Rainers Stimme von draußen. Die sind aber schnell zurück, dachte ich bei mir, und ging heraus um "Hallo" zu sagen. Trogir hätte sich so verändert. Überhaupt nicht mehr schön, alles verbaut und das Wasser schmutzig. Die damaligen Freunde entweder tot, oder so senil, dass sie einen nicht mal mehr erkennen. Das wollten Sie sich nicht antun, da verbringen sie die letzten Tage Ihres Aufenthalts lieber hier bei mir. So kam es, dass ich  noch eine gute Woche länger in den Genuss von Hermis köstlicher Gratisbeköstigung kam und mich mit Rainer viele Stunden dem Schachspiel widmen konnte.

Bevor die Zwei mich endgültig verlassen haben, sind wir mit Ihrem Wagen noch einmal in den gut 25 km entfernten Lidl Markt zum Einkaufen gefahren. Hier deckte ich mich mit allem ein, was ich den Sommer über benötige und was so schnell nicht schlecht wird. 50 kg Hundefutter, 5 Kilo Nudeln, diverse Instandsossen, Kartoffeln, Zwiebeln, Konserven,
Salzstangen ... insgesamt für 600 Kunat. Der teuerste Lebensmitteleinkauf seit ich meine Heimat verlassen habe. Hermi kaufte die notwendigen "Luxusartikel" um noch einen gebührenden Abschied zu feiern.

Dann wurde ich endgültig alleine gelassen weil Rainer einen Termin zur Generalinspektion im Wiener Krankenhaus hatte. Die darauffolgende Woche nutzte ich für längst überfällige Hausarbeiten. Mit dem mir hier zur Verfügung stehenden Wasserhahn machte ich `ne Großwäsche. Ich wusch sogar Dinge, die ich normal nie wasche, wie Bettzeug, Handtücher und die Decken auf der Couch. Ich sortierte meine Werkzeugkisten und räumte
den ganzen Krempel, den mir Rainer und Hermi geschenkt hatten, an den dafür vorgesehenen Ort. Bei diesen Aufräumarbeiten kam ich an einigen Dingen vorbei, die ich schon seit langem verbauen wollte. Also nutzte ich meine Zeit auch noch für kleinere Renovierungsarbeiten. Meine Dusche bekam neue Silikonfugen und ich schliff in mühseliger
Handarbeit alle Schranktüren und meinen Tisch ab, um alles neu zu lackieren.

Auf dem Bild kommt's nicht richtig raus, aber es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die obere rechte Küchenschranktür ist fertig, die Linke wartet noch auf Ihre Sanierung. Dann baute ich mir noch ein zweites Türschloss ein. Nicht dass ich mich hier unsicher fühle, aber sicher ist sicher, und man weiß ja nie. Das Schloss stammt noch aus meiner ersten
Ausbauphase und war in der Originaltür verbaut durch welche einstmals noch Sportpferde schritten. Mein Wagen sah ja mal ganz anders aus.

Damals war er auch noch 50 cm kürzer. Das Bild entstand übrigens vor etwa 6 Jahren, irgendwo in Nord-Italien. Wenn ich hier schon einmal in alten Erinnerungen schwelge, möchte ich euch noch ein anderes Bild zeigen. Nämlich das von meiner ersten mobilen Wohnung. Einem Mercedes 508 in Kofferbauweise mit Alkoven, den ich mir selbst zum 19.
Geburtstag geschenkt habe.

Hier bei Restaurationsartbeiten mit einem Freund in Polen, und dann einmal etwa 2 Monate nach meiner Rückkehr. Kurz nachdem mir ein Baum die Vorfahrt genommen hatte.

Nach zwei Wochen Krankenhausaufenthalt war ich quasi obdachlos. Drei Tage übernachtete ich bei Freunden und Eltern dann kaufte ich mir mein heutiges Fahrzeug. Der erste Schritt zum Wohnmobil hieß Ausmisten; ich erinnere mich noch gut. Danach stellte ich ein Feldbett auf und hatte somit wieder eine eigene Bude. Isolierung war ein Fremdwort genauso
wie eine Küche oder Heizung. Als Toilette mussten Punikaflaschen herhalten. Etwa 6 Monate hauste ich in dieser Baustelle bis der TÜV mir die Eintragung "Sonder KFZ Wohnmobil" in meinen Papieren bewilligte. Genug der Erinnerungen; darum geht's ja hier nicht.  Nachdem ich dann wieder allein war konnte ich mich auch ausgiebig der Erkundung der Kornaten widmen. Eine Inselkette mit rund 2000  Inseln, von welchen ich bis heute gut 30 mit dem Kajak besuchte. Man kann von Insel zu Insel rudern und ist nie weiter als ein oder maximal 2 km vom nächsten Ufer entfernt. Diese Inseln sind phantastisch, die Meisten unbewohnt
und urwüchsig. Und jede ist anders. Auf der Einen findet sich eine Verlassene Militärbasis, mit Bunkern, Gebäuden, schrottreifen Fahrzeugen, den Überresten einer Funkstation und anderen, durch Menschenhand geschaffenen Krempel, den es zu entdecken gibt.

Diese Insel heißt übrigens Zirje. Sie ist die letzte, vom Festland am weitesten entfernte Insel (etwa 25km) welche ich besucht habe. Auf der Nächsten findet man eine unberührte Natur und wildlebende Tiere.

Einige Inseln sind, wie der Wald hinter meinem Wagen, dem Feuer zum Opfer gefallen andere sind üppig grün. Teilweise gibt es sogar echte Sandstrände. Meist aber schroffe Felsküsten oder bestenfalls eine kleine Kiesbucht. Schön sind irgendwie alle

und ich habe `nen heiden Spaß sie zu entdecken. Manchmal rudere ich um 9 oder 10 Uhr am Morgen los und komme erst lange nach Mitternacht zurück. Auch der Anblick von Delphinen, über den ich mich beim ersten Mal noch so gefreut habe, ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden. Ich sehe fast täglich eine kleine Gruppe von 2 - 6 Tieren, wenn ich hinaus rudere. Dennoch ist es wahrscheinlicher, eine achtlos weggeworfene
Plastiktüte im Wasser treiben zu sehen, als einen Delphin zu erblicken. Leider habe ich von diesen unzähligen Ausflügen nahezu kein Photomaterial. Denn nachdem ich einmal in Seenot geraten bin, habe ich mich entschlossen, meine teure Digitalkamera lieber zu hause zu lassen,und die Erinnerungen an diese Erlebnisse nur in meinem Kopf zu speichern. Schade eigentlich, so kann ich sie nicht Teilen. Aber das mit der Seenot muss ich eh noch erzählen. Ich bin etwa 6 Stunden gerudert, als plötzlich ein mehr oder weniger heftiger Wind aufkam. Mit ihm wurde auch die See aufgewühlter. Auf der eben noch spiegelglatten
Wasserfläche bildeten sich Wellen, die in weißen Schaumkrönchen in regelmäßigen Abständen brachen. Mein Kajak schaukelte auf und ab und ich freute mich über diese Abwechslung. Eigentlich war alles in Ordnung. Das Boot schien mit diesem Seegang klarzukommen und das notfalls rettende Inselufer war nur wenige hundert Meter entfernt. Als
aber eine Welle genau in der Höhe meines Bootes brach, schwappte eine geballte Ladung Wasser hinein. Augenblicklich war ich "tiefergelegt". Jetzt, die Bootsoberkante so nahe an der Wasseroberfläche, schwappten auch die kleineren Wellen ins Boot. Ich sank immer tiefer. Eigentlich schon als U- Boot erreichte ich das Ufer. Ich war pitschnass und schaffte es nicht, das Boot so vollgelaufen wie es war, aus dem Wasser zu heben. Mit Flitschis Wassernapf schaufelte ich es leer. Meine Arbeit war schon zu einem Drittel beendet, als eine besonders hohe Welle die Arbeit der letzten Stunde wieder zunichte machte. Das hatte keinen
Sinn. Also setzte ich mich zum trocknen in die Sonne und wartete auf Wetterbesserung. Ich stellte mich schon darauf ein hier übernachten zu müssen, als es mir am frühen Abend doch noch gelang, wieder in See zu stechen. Als ich wieder zu hause war, dämmerte es schon hinter der Landzunge wo die Sonne erwacht.
Am Ende dieses Updates muss ich noch einmal Rainers Online Photoalbum verlinken. Wo Ihr HIER viele Photos unserer gemeinsamen Zeit anschauen könnt.


 
Als ich wie so häufig einmal mit meinem Hund durch Sparadici spazierte kam ich an meinem Internet vorbei. Davor saß der Typ, dem ich gezeigt hatte wie es geht. Wir lächelten uns nur kurz an. Als ich dann das nächste Mal dort online gehen wollte, war das Netz verschwunden.
Wahrscheinlich hatte er ein wenig übertrieben. Ich machte mich also auf die Suche nach einem neuen Standort zum Surfen. Vor der Bar Roco in Grebastica wurde ich fündig. Das Netz hieß genau so wie die Bar. Ich setzte mich in den geschlossenen Biergarten. Gegen 5 Uhr in der Früh wurde der Besitzer wach. Er vertrieb mich lautstark. Wahrscheinlich ärgerte er sich über seine eigene Dummheit sein Netz nicht verschlüsselt zu haben. Er sprach zwar English war aber nicht in der Lage mir zuzuhören. Mit den Worten: "Go, Go, Go" und wilden
Armbewegungen wurde ich vertrieben. Als ich mich umdrehte um zu gehen trat er mir noch in meinen Allerwertesten. „Feiges Arschloch", dachte ich mir im Stillen. Eine Nacht später kam ich wieder und lud mir auf seine Kosten ein knappes Gigabit Musik herunter. Das hat er nun
davon. Normal mache ich so etwas nicht, aber bei einem solch brutalen Idioten musste ich mich irgendwie rächen. Als ich das nächste Mal wiederkam, war auch dort kein Internet mehr vorhanden. Alle Suche war erfolglos. Den nächsten online Zugang gab`s nur in Primosten. Verdammt weit weg, um meine Mails zu checken.
Dafür lief aber mein Geschäft mit den Campingplatztouristen recht gut an. Rocko war fast nie anwesend und ich schmiss den Laden. Am Morgen ruderte ich die wenigen km nach Grebastica um Brot und andere bestellte Ware für meine Gäste einzukaufen. Dafür nahm ich eine kleine Provision. Mit den 10% der Platzgebühr konnte ich so recht luxuriös leben ohne mein Kapital anzutasten. Ein bißchen blieb sogar hängen. Später nahm ich mir dann frei, um am Abend nochmals kalte Getränke für alle holen zu gehen. In der Nacht kontrollierte ich die Sanitärräume, wischte nach Bedarf einmal durch und drehte die tropfenden Wasserhähne ab. Klar, `nen Stundenlohn darf ich mir nicht ausrechnen, aber es ist ja auch keine wirkliche Arbeit. Rudern macht mir Spaß und das mit den Sanitärräumen ist `ne Sache von 10 Minuten. Etwa 3 Wochen war ich mein eigener Chef. Dann stand auf der Toilette plötzlich eine
Batterie von Rocko. Die Meinige war somit überflüssig. Kurz darauf wurde ich gebeten, die Sicht für die Gäste freizumachen, und umzuparken. Mir wurde ein Parkplatz in der prallen Sonne zugewiesen welcher in Kroatien lag und nicht auf Rockos Gelände wie er mir noch vor einigen Wochen erklärte. Wenn sich zu diesem Zeitpunkt nicht schon meine Eltern zum Besuch angekündigt hätten, und ich Ihnen nicht den platzeigenen Bungalow reserviert hätte, wäre ich wahrscheinlich augenblicklich gefahren. Aber so wartete ich noch. Hier auf diesem
abseits Parkplatz sah niemand mehr mein "Schaufenster". Ich hatte diverse Kleinigkeiten in die Frontscheibe meines Wagens gestellt. Dinge die ich standart- mäßig dahatte und solche, welche ich zweimal am Tag besorgen kann. So kam ich recht schnell mit Allen ins Gespräch und konnte meine Dienste anbieten. Jetzt war das vorbei. Des Weiteren bekam mein Hund `nen Leinenzwang auf dem Platz verordnet. Will der mich verarschen? Als nur zwei oder drei Gäste da waren hat er sich über meine Anwesenheit gefreut und jetzt wo es voller wird und es ans Geldverdienen geht, will er mich loswerden?? Also schiss ich auf das Geschäft auf dem Platz und wollte eigentlich nur noch den Besuch meiner Eltern abwarten. Von dem Tag an gab`s gut zwei Wochen weder Brot noch kalte Getränke. Dann kam morgens ein Brotwagen und Rocko hängte eine Preisliste aus für die Getränke die er verkauft. (Meine waren kälter, denn sie kamen aus `nem richtigen Kühlschrank und nicht aus `ner Kühlbox (mit Gefrierakkus). Dafür entdeckte ich `ne andere Einnahmequelle. Das Pfandflaschensammeln. Ich ruderte fast jede Nacht mit dem Kajak nach Primosten und kam mit Ein- bis Zweihundert
Leergutpullen nach Hause welche Touristen entweder am Strand liegen ließen oder bestenfalls in die dortigen Mülltonnen warfen. Zwischen 50 und 100 Kunat täglich. Weit mehr als ich auf dem Campingplatz verdiente. Auf dem Weg zog ich stes einen Angelhacken
hinter mir her, so dass ich alle zwei oder drei Tage einen frischen Fisch auf dem Teller liegen hatte. Obendrein gab es auch noch häufig frisches Obst und Gemüse aus den Markt-Containern. Am Tag war ich dann meistens müde und schlief bis 2 oder 3 Uhr nachmittags, dann ging`s schwimmen und am Abend wieder Flaschensammeln. Die Tage waren recht
eintönig. Aber dennoch recht entspannend. Wahrscheinlich immer noch das Beste was mir in der Hitze passieren konnte. Tagsüber pennen und schwimmen und in der Nacht Geld verdienen. Dann kamen meine Eltern.

Sie hatte ich das letzte Mal zu meinem Geburtstag im Oktober gesehen. Ein gutes halbes Jahr her. Entsprechend groß war die Freude als sie mich am Nachmittag erreichten. Mit dem Flugzeug kamen sie bis Split und von dort mit dem Leihwagen zu mir. Trotz der immensen Hitze war die nächste Woche volle Aktion angesagt. Klar, ich habe alle Zeit der Welt meine Eltern hatten nur `ne Woche. Da wollten die auch was vom Land sehen. Noch am gleichen Abend ging es mit dem Leihwagen nach Primosten. In eine Gaststätte, etwas essen. Ich beteuerte zwar mehrfach, dass ich einen Herd besitze, aber das hätte ich auch `ner Wand
erzählen können. Es ging von der Gaststätte in die Kaffeebude und von dort für ein Wasser mit Gas, wie hier der Sprudel im besten Hochdeutsch genannt wird, in die nächste Kneipe. Ich weiß nicht, wie viele dieser Lokalitäten wir in nur einer Woche besuchten. Aber es
waren mehrere Dutzend. Ich möchte mir auch erst gar nicht ausrechnen wie lange ich von dem Geld, das dort verschleudert wurde, hätte Leben können. Schön war`s trotzdem; so sind sie halt, meine Eltern, vor allem mein Vater. Der fährt 80 km nach Split besucht 3 Kaffeebuden, ein Speiselokal und `ne Eisdiele, dann hat er Split gesehen und ist glücklich. Wir besichtigten Gaststätten in Split, Primosten, Sibenik und im Krka Nationalpark.

Wenigstens durfte ich mich am Kassenhaus vorbei schmuggeln. Wir haben uns dann unten getroffen, nachdem meine Eltern den Bus genommen haben. Übrigens, der Bus transportiert eh keine Hunde. Eine klare Diskriminierung der Parkbetreiber der Spezies Hund gegenüber. Auch als ich vor den Wasserfällen schwimmen war, hatte ich schneller Ärger wegen
des unangeleinten Tieres, als ich gucken konnte. Wie gut dass ich nix gezahlt hatte, sonst wäre ich wahrscheinlich vollends ausgetickt. Der für mich schönste Tag dieser Woche war, als ich mit meiner Mutter den rund 10 km langen Weg über die Landzunge auf der dem Campingplatz gegenüberliegenden Seite spaziert bin und Ihr den wunderbaren Blick über die See und Ihre Inseln sowie frei lebende Mufflons zeigen konnte. An den zahlreichen Kiesstränden war dann immer schwimmen angesagt, 

um sich ein wenig abzukühlen. Leider waren wir ein wenig in Zeitdruck, weil Vater während unsres 3 Stündigen Spaziergangs in der nächsten Kaffeebude auf uns wartete. Ich hatte eigentlich alles für ein gemütliches Picknick an der Spitze der Landzunge eingepackt, um den
Beiden auch noch die Delphine zeigen zu können, welche man mit großer Wahrscheinlichkeit zu Gesicht bekommt wenn man dort ein bis zwei Stunden verweilt. Aber daraus wurde nichts. Unseren Hunger stillten wir anschließend im Restaurant. Abends kauften wir auf dem Campingplatz von Rocko 3 nahezu kalte Bier. Am nächsten Tag wollte ich ein kaltes Wasser erwerben, weil sich meine Eltern über mein lauwarmes Leitungswasser beschwerten. Er hätte nur ohne Gas meinte Rocko zu mir. Na gut, Hauptsache kalt, dachte ich und was bekam ich für meine 10 Kunat? 1,5 Liter annähernd kaltes Leitungswasser. In einer Flasche ohne
Etikett aus welcher wahrscheinlich schon 3 Leute vor uns Ihr Wasser getrunken hatten. Vielleicht hatte er die Flasche auch in Primosten am Strand gesammelt. Das war das Zweite und letzte Mal das wir dort etwas kauften. Sehr gut gefallen hat mir auch immer das Frühstück. Mein Vater kaufte Brot und Teilchen beim Bäckerwagen und ich kochte Kaffee.
Aber ich glaube ich bin auch der einzige dem diese Zeit wirklich gefiel. An dem wackeligen Campingtisch mit sonnenweicher Margarine, Ajvar und selbstgekochter Kirschmarmelade. Mein Vater hätte gerne noch eine Kornatenrundfahrt auf einem diese Touristenbötchen gemacht. Aber ich erklärte Ihm, dass er die ohne mich machen muss weil ich nicht mit
meinem Hund an Bord eines Schiffes gehe, welches 8 Stunden lang im Kreis fährt ohne anzulegen. Das hat er eingesehen. Ich machte den Gegenvorschlag so ein 5 PS Boot zu mieten. Damit könnten wir die gleiche Strecke fahren, aber dort anlegen wo es uns beliebt um den Hund laufen zu lassen. Dieser Vorschlag scheiterte allerdings an meiner Mutter weil sie befürchtete sich einen Sonnenstich zu holen. Klar da hat sie auch wieder Recht bei den Temperaturen. Aber die Idee sei gut und ich solle das alleine machen wenn sie wieder weg seien, meinten meine Eltern. Das Geld würden sie mir da lassen. Ich erklärte Ihnen
dass ich alleine kein Boot für 500 Kunat mieten müsste, weil ich ja auch das Kajak nehmen könnte. Das Geld bekam ich trotzdem. Jetzt werde ich sonnenweiche Margarine, Ajvar und neuen Gelierzucker für die nächste Marmelade davon kaufen. Meine Eltern wollten bis Mittwoch bleiben. Bis zu diesem Tag hatte ich auch den Campingplatzeigenen Bungalow ohne Stromanschluss für meine Eltern reserviert. Aber am Dienstagnachmittag meinte dan Rocko, meine Eltern müssten morgen abreisen, weil andere Gäste kämen. Also glaubt`s mir, ich hätte dem am liebsten in die Schnauze gehauen. Also nahmen sich meine Eltern ein kleines Hotelzimmer mit Klimaanlage und Frühstück. Ich glaube sie waren damit
eh glücklicher als mit dem wesentlich preisgünstigeren Campingbungalow. Am nächsten Morgen stand mein Vater zu nachtschlafender Zeit vor meinem Wagen und wollte mich zum
gemeinsamen Frühstück abholen. Ich glaube, dieses Frühstück war viel besser für die Beiden, als jene die ich anzubieten hatte. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man sich den Kaffe selbst einschütten muss, oder ob es ausreicht die Worte: "könnte ich noch eine Tasse Kaffe bekommen" zu der freundlichen Bedienung zu sprechen. Dass diese Tasse
genau soviel kostet wie 10 Liter selbstgebrühter, spielt bei diesem Komfort ja keine Rolle. Ich fühle mich in solchen Lokalitäten immer recht fehl am Platz. Ich brauch keinen, der mir den Arsch nachträgt, ich kann alles selber. "James - könnten Sie noch mal über die Zeitung
bügeln, ich bekomme ganz schwarze Finger"  Nach der früh morgendlichen Stärkung ging es dann noch mal nach Sibenik. Klar da hat`s ja hunderte von Restaurants, die haben wir noch nicht alle gesehen. Aber außer Restaurantbesuchen machten wir auch mal was richtig spaßiges. Mit dem Taxiboot ging es nach SV Nicola.

Ich war da zwar schon, aber nicht mit einem Schnellboot. Die Besichtigung der alten Gemäuer, (von dem Bootfahrer erfuhr ich, dass es sich hier um ein Gefängnis handelt, welches regelmäßig geflutet wurde, so dass die Insassen bis zum Hals im Wasser standen), fiel dann ein wenig knapp aus, weil wir den Fahrer ja nicht so lange warten lassen können.
Egal, ich hatte eh alles schon gesehen, und die Fahrt war geil. Ja dann war die Woche auch zu Ende. Ich verstehe es nicht ganz, mit dem gleichen Geld hätten wir uns auch locker zwei Monate sehen können. Aber na ja, jeder ist anders, und irgendwie ist das auch gut so. Eine
schöne Zeit war`s trotz allem. Es sind halt meine Eltern und ich mag die beiden, auch wenn da zwei Welten aufeinander stoßen. Ich werd`s schon überleben, mich von Ihnen hin und wieder mal irgendwo hin einladen zu lassen wo ich mich fühle als wenn mir James die Zeitung bügelt.
Da mir Vater viele seiner Photos per Mail hatt zukommen lassen, verlinke ich HIER noch eine Slideshow unsrer gemeinsammen Zeit.

Ich verfiel schnell wieder in meinen alten Trott nachdem die Beiden mich verlassen hatten. Die Zeit mit Restaurants und Kaffeebuden war zu Ende, und mir waren meine Eier schlecht geworden. So eine Schande. Wo anders verhungern die Leute. Da wir auf dem Weg zu unseren Ausflugszielen immer einen Sack voll Flaschen mitgenommen hatten, welchen ich unterwegs versilberte, hatte ich wieder Stauraum für neue Schätze. Gut zwei Wochen lang ruderte ich nahezu nächtlich meinen Weg in die Flaschenjagdgründe. Wenn ich es nicht tat, machte ich mich mit dem Fahrrad auf, in dieselbe Richtung, und nahm meinen Laptop mit. Da erblickte ich das Posting von Emma im wrf. Sie wollte vorbeischauen, wo ich denn sei? Äh ja. Alles klar. Kurze Antwort – „bin in Sparadici, bist herzlich eingeladen, ich schaue die Tage noch mal rein". Einige Tage, und etwa 500 Flaschen später, las ich dann Ihr neues Posting. Ich fahre am Sonntag los und bin dann am Montag da. Ein Blick auf die Rechte untere Ecke meines Bildschirms verriet mir das Datum: Montag. Verdammt, die ist schon unterwegs. Glücklicherweise hatte Sie eine Telefonnummer hinterlassen. Ich postete die Meinige und schickte zur Sicherheit noch eine SMS. Ist ja schwierig von Unterwegs irgendwelche Forumsbeiträge zu lesen. Am nächsten Morgen klingelte mein Handy.  "Ich sitz jetzt im
Auto wir sind in Slowenien; so gegen Mittag ereichen wir Zadar. Hast Du `nen Plan obs` da `ne Busverbindung zu Dir gibt?" "Äh -  nö -  hab ich nicht, aber ich denke die gibt es  schon." "Ok, alles klar, ich werde dann so gegen Nachmittag oder am frühen Abend da sein." Mords Frau, dachte ich bei mir. Düst einfach los, weiß nicht genau wo ich bin, und ob sie mich
findet. Aber hinfahren kann man ja mal. Voll sympathisch. Am Nachmittag klingelte mein Handy dann zum zweiten Mal an diesem Tag. Sie sei jetzt am Ortseingang Sparadici, dem vereinbarten Treffpunkt. Etwa 15 Min später war ich auch dort um sie abzuholen. Emma hieß in Wirklichkeit Anne; war wie ich 27 Jahre alt; und bei bester Laune. Wir verstauten Ihren überdimensional bepackten Rucksack auf dem Gepäckträger meines Rades und machten uns auf zum Wagen. Erstmal `nen Kaffee trinken und ein wenig quatschen. Kann ich verstehen nach über 30 Stunden Autofahrt via Mitfahrzentrale. Anne träumt von einem kleinen
Hausboot, 20000 Euro soll die schwimmende Plattform kosten auf der man sich ein Häuschen bauen kann. Bei lebenslanger Garantie. Was es allerdings kostet diese Schwimminsel von Rotterdam nach Roermond zu schleppen wusste sie auch nicht. Am nächsten Morgen machten wir uns zu Fuß auf nach Primosten. Erst über den Hügel durch den abgebrannten Wald, und dann immer am Wasser vorbei. Unser Ziel war der Konzum Markt um einige Kleinigkeiten  für unsere gemeinsame Zeit einzukaufen. Dort angekommen, machten sich bei Anne die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Deshalb wollten  wir den Rückweg mit dem Bus fahren. Leider wurde ich mit meinem Hund wieder rausgeschmissen. Anscheinend ist der Transport seines vierbeinigen Kumpels in öffentlichen Verkehrsmitteln in Kroatien untersagt. Also gingen wir zu Fuß. Mal wieder betrat ich so etwas wie eine Gaststätte. Diesmal waren es nicht meine Eltern, die mich einluden, sondern Anne. Am nächsten Tag war Sie zu nicht sonderlich viel zu gebrauchen. Die knapp 30 km Fußweg hatten Sie fertiggemacht. "Das liegt an der Erkältung die ich mir eingefangen
habe" wurde mir beteuert "normal macht mir Spazierengehen nix aus." Rocko bekam die Krise als er sah, dass da jetzt plötzlich zwei Leute unentgeltlich neben seinem Platz wohnen. Dabei müsste er das Kommen und Gehen in meinem Wagen doch eigentlich noch von Felix kennen. Wie lange ich noch bleiben wollte, fragte er. Ich antwortete: "Wenn Du mich loswerden willst, bin ich morgen weg" Ja, ne, das nicht, aber sein Bruder sei bei der Polizei und der meine das sei illegal, ich müsse Kurtaxe zahlen. Kurtaxe das sind 3,5 Kunat täglich. Ich erklärte Rocko das ich keinen Cent für eine Leistung zahle, die ich 20 m weiter  umsonst haben könne, und deshalb morgen verschwunden sei. Damit gab er sich zufrieden. Am nächsten Tag war somit Einpacken angesagt. Gar nicht so einfach nach einer so langen Standzeit alles wieder zu Verstauen und dann auch noch Platz für zwei zu schaffen, wo sich obendrein auch noch gut 1500 Flaschen in meinem Fahrerhaus stapeln. Dennoch gelang es uns mit vereinten Kräften. Am nächsten Tag sollte es in der Nacht los gehen. Erstmal zum nahen Konzum. Richtig einkaufen, und dann zu einem abgelegenen Fleckchen, irgendwo an der Küste, welches sich bestimmt finden lässt. Gegen 9 Uhr am Abend kam Rocko: "Wann ich denn aufbreche?" "So gegen 11Uhr", antwortete ich. Das sei zu spät, ich müsse jetzt fahren, oder bis morgen früh warten. Ich erklärte, dass ich am Tag nirgendwo `nen Parkplatz bekomme, doch Rocko gab sich uneinsichtig. Seine Gäste wollen schlafen.  Ich fahre wann ich will; alles andere ist Freiheitsberaubung dachte ich bei mir. Ich erklärte, dass ich dann bis morgen warten würde, und startete gegen 11 Uhr, wie geplant, meinen Motor. Schneller als er
gucken konnte war ich verschwunden. Zum Abschied drückte ich noch einmal kräftig auf die Hupe. Leider war die Parkplatzsuche auch um diese Zeit nicht sonderlich einfach. Ich quälte mich durch die engen Gassen Primostens, was gar nicht so einfach war und auch gescheitert wäre, hätte nicht ein freundlicher Anwohner zu später Stunde noch für uns seinen Wagen verrutscht. Schließlich fand ich einen zentrumsnahen Parkplatz mit Schräglage. Am nächsten Tag ging`s dann zu Fuß die wenigen Schritte zum Supermarkt. Auf dem Weg kamen wir an vielen dieser Kirmesstände vorbei. Diese Holzbüdchen die allen möglichen Sch....  an
die Touristen verscherbeln. Angefangen bei Flaschenöffnern mit Kroatienlogo, über Taucherflossen, bis hin zu Schmuck. Gerade letzterer hatte es Anne angetan. Sie legte sich so ein Kettchen um und fragte mich wie sie damit aussähe. Mensch Mädel, was erwartest du von mir. Meine Antwort lautete: "Siehst auch so gut aus. Überleg Dir lieber wie lange Du mit dem Geld ein hungerndes Kind in Afrika satt bekommst." Ich glaub, das hat Sie mir ein wenig übel genommen. Aber was soll ich sonst sagen, mir gibt Schmuck so überhaupt nichts und ich find ihn dermaßen sinnlos. Anne gefiel der von Touristen überlaufene Strand. Dort wolle sie sich gerne einige Stunden in die Sonne legen um ein Buch zu lesen. Hier!?! Jo, mach mal, ich geh derweilen mit meinem Hund spazieren. Mal sehen ob ich `ne schöne Parkfläche irgendwo im nirgendwo finde. Wir vereinbarten eine Zeit wo wir uns am Wagen wiedertreffen,
und so ging jeder seinen eigenen Weg. Ich verstehe das nicht. Wie kann ich mich zwischen eine schreiende Horde Kinder und einen mit Sonnenöl eingeschmierten Frührentner legen, dessen Bierbauch im Sonnenlicht spiegelt wie eine Speckschwarte, wenn ich 5 km weiter `nen Strand für mich alleine habe. Einen Strand, wo keiner auf mich drauftrampelt, wo ich
meinen Hund laufen lassen kann, ohne befürchten zu müssen dass er jemandem sein Eis klaut, und wo ich meinen Wagen nur 30 Meter entfernt geparkt habe, und somit Stuhl und Tisch mit zum Wasser nehmen kann, wo ich friedlich meine Angel auswerfe, ohne dass wer in den Haken schwimmt, und wo ich es nur wenige Schritte bis zur eigenen Toilette habe? Aber na ja Geschmäcker sind verschieden. Auf meinem Weg entdeckte ich genau so
einen Strand. Aber Anne wollte lieber hier bleiben. Ich aber nicht. Nicht hier auf diesem schiefen Parkplatz wo ich meine Treppe nicht klappen kann und `nen knappen km bis zum Wasser laufen muss um dort `nen übervölkerten Strand anzutreffen. Also trennten sich am nächsten Tag unsere Wege.

Ich fuhr weiter. Anne wollte irgendwo Ihr neues Zelt ausprobieren. (Ich muss mich hier mal für das wenige Photomaterial entschuldigen. Aber alle meine Kamera - Akkus haben es hinter sich. Ich nehme die morgens aus dem Ladegerät, und wenn ich abends ein Photo machen will, erscheint die Meldung "Achtung Akku oder Batteriekapazität erschöpft".  Ich muss unbedingt irgendwo neue kaufen.)  Tschüss Anne, schön Dich kennengelernt zu haben, auch wenn wir doch sehr verschieden sind - und solltest Du Interesse haben, weiter mit mir über das Für und Wider der Kindergelderhöhung, oder über den Sinn oder Unsinn des wählen-gehens zu diskutieren so bin ich zu solch tiefgründigen Gesprächen immer gerne bereit. Am besten öffentlich in der Rubrik "Du kennst mich" im Forum. Schließlich kennst Du mich ja; eröffne bei Interesse einfach einen Beitrag. Das gilt übrigens auch für alle Andern. Ich diskutiere gerne über Politik und habe in vielen Punkten recht eigenwillige Anschauungen die ich gerne preisgeben würde. Ohne Gesprächspartner fehlt mir allerdings ein wenig die Phantasie wie ich das am Besten anstelle.

Eigentlich wollte ich bis bis zur nahegelegenen Marina (Campingplatz für Schiffe) fahren. Bis dort war ich zu Fuß gekommen und wusste, dass es einen großen Parkplatz gab. Aber das Brummen meines Motors, das Vorbeiziehen der Landschaft, das Schaukeln des Wagens und die Musik aus dem Radio, lösten nach so langer Standzeit ein solches Hochgefühl in mir aus, ja ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit- endlich wieder "on the Road" tun und lassen was ich will, die Asphaltdecke unter mir hinwegrollen lassen, vorwärtskommen, Reisen, dass ich es einfach nicht fertig brachte, nach so  kurzer Fahrt auf einen Parkplatz einzubiegen, um dieses Gefühl wieder los zu sein. Also ließ ich die Marina rechts liegen und setzte meinen Weg fort. Doch nach kurzer Zeit wich das Hochgefühl einem schlechten Gewissen. "Wolltest
du nicht ein Buch schreiben?" "Musst du dafür nicht zu Fuß gehen?" "Wovon willst du denn auf Dauer leben?" Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps. Ich wäre an diesem Tag gerne 500 km gefahren. Das Land verlassen, etwas Neues sehen, eine andere Landschaft, eine andere
Mentalität, eine andere Währung. Aber mein schlechtes Gewissen bremste mich in Trogir, rund 50 km weiter. Ich parkte in einer Baustelle, direkt am Wasser, nur 5 Minuten vom Zentrum entfernt. Einige hundert Meter weiter ein öffentlicher Parkplatz. Ein Schild verriet mir die Parkgebühren: 20 Kunat die Stunde, rund 3 Euro. Der Parkplatz rappelvoll, und hier, nur einige Schritte entfernt, völlige Leere. Verstehe einer die Menschen. Vorweg, ich stand hier rund eine Woche, ohne Knöllchen ohne Ärger. Am nächsten Tag ging ich nach einem
nachmittäglichen Aufwachschwimmgang mit meinem Hund in die Richtung, aus der ich gekommen war. Wenigstens ein Stück der Strecke, die ich gefahren war, abgehen. Am darauf folgenden Tag nahm ich mir die Halbinsel hinter Trogir vor. Erst links rum

und noch einen Tag später rechts rum. Verdammt lange Märsche bei der Hitze. Wie ich es gewohnt war, startete ich zu meinen Exkursionen erst am Nachmittag wenn die Sonne nicht mehr ganz so erbarmungslos vom Himmel brennt. Das hatte zur Folge, dass ich meist erst weit nach Mitternacht wieder den Wagen erreichte. Auf einer dieser Erkundungstouren hatte ich auch noch mal ein sehr schönes zwischenmenschliches Erlebnis. An einem kleinen Supermarkt gönnte ich mir den Luxus einer gut gekühlten Flasche Karlovaco, dem landestypischen Bier. Oh, tat das gut, so erfrischend und kühl bei dieser Hitze. Ich trank gleich noch ein Zweites. Einige km weiter setzte ich mich auf eine Bank um  ein wenig zu rasten und die Aussicht zu genießen. Der Alkohol tat seine Wirkung und mich übermannte die Müdigkeit. Etwa 1 Stunde schlief ich auf der Bank nahe dem Wasser. Dann wurde ich geweckt. Irgend etwas auf kroatisch drang an meine Ohren. "Sorry, but do you speak english?" "Yes I am. Anything OK withe you?"  Ich erklärte die Situation mit den 2 Fläschlein Bier, der Hitze, dem
nüchternen Magen und der mich plötzlich übermannenden Müdigkeit und beteuerte dass ansonsten eigentlich alles in bester Ordnung sei. "You like a coffe?" wurde ich gefragt. Na klar warum nicht, Kaffee ist immer gut. Ich verweilte eine weitere Stunde in der Gesellschaft einer
netten Clique junger Einheimischer welche mir 2 Tassen Kaffe servierten, mich auf einen selbst aufgesetzten Likör einlud und mir zum Abschied eine Flasche Eis schenkte, welches sie mit frischem Leitungswasser auffüllten. Mann welcher Luxus! Eiskaltes Wasser beim
Wandern. Ich füllte noch 3 oder 4 Mal Wasser nach, bevor das Eis endgültig geschmolzen war. Am 4. Tag meines Aufenthaltes wollte ich mir Trogir anschauen. Ich hatte mir Blasen gelaufen und dachte ein etwas ruhigerer Tag ist bestimmt nicht verkehrt. Im Zentrum angekommen zückte ich meine Kamera um ein paar Fotos von den Gassen, Häusern,
dem Jachthafen und der Festung zu knipsen welche sich dort befand um sie hinterher zu einer Slideshow zusammenzustellen. Noch bevor ich das erste Photo machte, erschien die mir in letzter Zeit so gut bekannte Meldung: "Achtung Akku oder Batteriekapazität erschöpft" Ich wechselte die Batterien, das gleiche Spiel, der 3. und letzte Satz Akkus. Alle frisch geladen doch nix ging. Ich wollte neue Akkus kaufen aber bei einem Preis von 140 Kunat (20Euro) für 4 Stück entschied ich mich für Wegwerfbatterien. Die Akkus die ich jetzt habe, hab ich mal bei Lidl im Angebot gekauft. 1,99 Euro für 4 Stück und die Dinger haben es die
ganze Reise getan, und bereits lange davor hatte ich sie schon in Verwendung. In Split werde ich wohl billiger welche bekommen und bis dahin geize ich ein wenig mit den Photos und nehm die Wegschmeißdinger. Tschuldigung! Am Abend sah ich einen jungen Kerl
neben zwei dicken Rucksäcken. Er sah irgendwie recht hilflos aus. Ich endschied mich, ihn anzuquatschen. "You are travler? Where do you come from? Were do you want to go?" Bereitwillig erteilte er mir Auskunft. Er war mit seiner Freundin aus Polen angereist um in einer 3- wöchigen Rucksacktour die kroatische Küste zu erkunden. "You have a place for
the night? Or need a shower?" Er wusste nicht so genau wo er die Nacht verbringen sollte und `ne Dusche täte wohl auch ganz gut. kurzer Hand lud ich Ihn ein. Das müsse er noch mit seiner Freundin abquatschen die sei grad auf Toilette. Aber auch die Freundin fand meine Idee nicht so übel. Auf dem Weg zu meinem Wagen trafen die beiden dann Noa, eine
Travlerin aus Israel die sie am Nachmittag schon einmal gesehen hatten. Ob sie jetzt wüssten wo sie schlafen fragte diese. Ja sie hätten mich getroffen, und ich hätte sie eingeladen, entnahm ich aus Ihrem Gespräch. Sie wüsste immer noch nix und kein Campingplatz in greifbarer Nähe. Kurzerhand lud ich auch sie ein. Wo die alle Pennen
sollen wusste ich in dem Moment selbst noch nicht genau, aber es wird sich schon `ne Möglichkeit finden. Zu viert machten wir uns auf, zu meinem Wagen. Selbstverständlich hatte ich nicht aufgeräumt und als die 3 Rucksäcke im Inneren des Fahrzeugs verstaut waren, war dieses eigentlich auch ohne  uns wegen Überfüllung geschlossen. Aber egal. Erst  Mal in die Stadt, ein wenig feiern. Ich wurde auf einige Bier und ne Flasche Wein eingeladen und wir machten uns `nen netten Abend auf einer Bank im Zentrum von Trogir. Wegen des einsetzenden Regens flüchteten wir uns ins Auto.

Voll Multi-Kulti dieser Abend. Zwei Polen, eine Israelin und ein Deutscher in `ner Deutschen Karre irgendwo in Kroatien. Der mittlerweile lauwarme Wein wurde kurzerhand mit Pfirsichstücken und Zimt  angereichert, und auf meinem Herd zu so `ner Mischung zwischen Bowle und Glühwein verkocht. Die Mädels fielen recht bald in den Schlaf und ich hatte noch lange meinen Spaß mit dem jungen Polen, dessen Namen ich leider vergessen habe. Irgendwann wollten dann auch wir ins Bett. Aber wohin mit all den Leuten. Die Freundin des namenlosen Polen hatte schon die Couch besetzt, und er selbst rollte seine Isomatte gerade auf dem Boden aus. Noch bevor ich mich versah, lag Noa neben mir im Bett. Na ja warum
auch nicht ist ja schließlich groß genug. Zu nachtschlafender Zeit, na ja eigentlich nicht, aber ich bin es gewohnt um 3 Uhr am Nachmittag aufzustehen, verabschiedeten sich am nächsten Morgen meine polnischen Gäste.

Sie wollten mit der 10 Uhr Fähre nach Vis, um dort einige Tage zu verbringen. Noa hatte mehr Zeit; einmal aufgewacht, entschieden wir uns dafür, erst einmal schwimmen zu gehen. Danach ging es gemeinsam ins Zentrum der Stadt. Auf dem Markt wurde alles für ein Frühstück eingekauft  um dieses auf einer öffentlichen Bank zu uns zu nehmen. Noa war vor einer Woche mit dem Flugzeug aus Ihrer Heimatstadt Haifa, in Dubrovnik gelandet und wollte 6 Monate quer durch Europa Reisen. Ihre Übernachtungsgelegenheiten suchte sie über couchsurfing.com, einer Internetplattform in der sich Reisende gegenseitig kostenfreie
Übernachtungsmöglichkeiten und andere Hilfestellungen anbieten. Auch ich war dort angemeldet. Allerdings hatte ich diese Plattform bis dato nie genutzt. Mein Profil dort war recht aussagelos und außerdem auf deutsch. Schon Felix reiste über couchsurfing und Hospitalityclub, einer ähnlichen Plattform, und genau wie Noa hatte auch er nur positive
Erfahrungen gemacht. Ich beschloss bei nächster Gelegenheit mein Profil zu übersetzen und Travler zu mir einzuladen. Schließlich ist es ungerecht, dass die Rucksackreisenden so viele nette Leute kennenlernen und ich nicht, nur weil ich meine eigene Couch dabei habe.
Ich meine, bis jetzt war es immer so, dass wir Couch gegen was zu Futtern getauscht haben. Spaß haben und Geld sparen, das hört sich in meinen Ohren recht vielversprechend an. Ausprobieren kann man es ja mal, son Profil ist ja auch schnell wieder gelöscht. Außerdem ist das ja wie Reisen ohne Dieselkosten, wenn ich etwas über Israel erfahren
möchte habe ich zwei Möglichkeiten. Entweder ich fahre hin und schau nach was natürlich irgendwo das Ziel ist, aber noch ewig dauert und ein heiden Geld kostet, oder ich lad mir jemanden ein, der aus diesem Land kommt und lasse mir aus erster Hand erzählen wie es da ist. Was mich ja total fasziniert hat ist Noas kleiner Notizblock, in dem sie allen
möglichen Krempel notiert. Ich meine chinesische Schriftzeichen sind mir vertraut, ich kann sie zwar nicht lesen, aber man  sieht sie an jeder Ecke. Auch die den europäischen Buchstaben noch irgendwie verwandten russischen Zeichen hab ich schon mal gesehen, aber diese Hyroglyphen die da von links nach rechts in das kleine Büchlein geschrieben waren, erinnerten mich irgendwie an die Schriftzeichen aus alten biblischen Texten welche Wissenschaftler in jahrelange Kleinstarbeit entziffern. Ich frage mich warum? Die können das einfach nach Israel schicken, die Leute da können das lesen. Völlig verängstigt fragte ich, ob denn die Straßenschilder zu israelischen Orten in einer mir verständlichen Schrift gedruckt seien, oder ob ich vor jedem Schild anhalten müsse, um die Hyroglyphen miteinander zu vergleichen. Aber ich wurde beruhigt, die Schilder stehen dort wohl in doppelter Ausführung.
Ich lieh Noa eins meiner Reservehandys, weil sie mir mit Ihrem ständigen Sim Kartenwechsel ziemlich auf die Nerven ging. Ich fiel fast vom Glauben ab, als sie mir Ihren SMS Eingang auf meinem Handy in Ihren Schriftzeichen zeigte. Also dass der alte Kasten das kann, das hätte ich nie gedacht. Schade eigentlich, dass ich vergessen habe zu fragen wie man sonne SMS schreibt, denn schließlich waren auch auf Ihrem Handy, genau wie auf dem Meinigen, die Buchstaben ABC unter der 2. Ob die da auch Computer mit solchen Knöpfen haben? Dann hätten die ja 4 Tasten übrig, denn es gibt im israelischen Alphabet nur 22
Buchstaben; äh; sind das wirklich Buchstaben? Na ja ein weit entferntes Land, in dem vieles anders zu sein scheint als hier in Europa. Bevor wir uns meinen einzigen englischsprachigen Film  "Bloddy Dymonds" anschauten, den die Jungs aus Zagreb auf meinen Rechner geladen hatten, weil der Ihre gerade `nen Download gemacht hat, und somit nicht zum Videogucken einsatzbereit war, gingen wir noch zum nahegelegenen W Lan Point, kurz Mails checken.  Noa machte Ihre nächste Übernachtungsmöglichkeit in Zagreb klar und schrieb mir meine erste
Bewertung bei couchsurfing. Um 15 Min nach Mitternacht nahm sie den Schnellbuss nach Zagreb. Ich hatte gerade noch die Gelegenheit Ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Nach dieser mehr oder weniger schlaflosen Nacht war ich auch am nächsten Tag nicht wirklich in der Stimmung auf Wandern. Also ging ich noch mal ins Zentrum mir alles anschauen, ein
paar Jogurts beim Konzum containern und viel nix tun. Am Nachmittag machte ich mich mit meinem Hund auf, zur nahen Tankstelle. Ich wollte mal nachschauen, ob es dort einen Wasserhahn gibt um meine vom ganzen Duschen geschrumpften Wasservorräte wieder aufzufüllen. Leider wurde ich nicht fündig. Dafür sah ich `nen total geilen selbstausgebauten
Reisebuss mit slowenischen Kennzeichen. "Realy great car you have" startete ich das Gespräch. Ich empfahl der Familie hinunter zum Wasser zu fahren, dort sei es ruhiger und ich ständ dort schon einige Tage ohne Probleme. Dort könne man vielleicht ein Bier zusammen trinken und gegenseitig den Ausbau des Anderen bewundern. Nö, sie blieben nur zum
Mittagessen und müssten noch einige km weiter. Dennoch hielt ein wenig später neben mir dieses ultra coole Fahrzeug.

Auf ein Bierchen hätten sie schon noch Zeit und schwups war ich eingeladen. Eigentlich hatte ich mir das andersherum gedacht, aber ja, so ist es mir lieber. Der Mann sprach deutsch und seine Frau englisch, so dass wir mal wieder eine 3 sprachige Unterhaltung führten. Apropros
führten. Selbstverständlich führten wir uns gegenseitig durch unsere Wägen. Mein Backofen und mein Kamin hatten es den Beiden angetan, so etwas hätten sie ja noch nie gesehen. Wie ich denn mein Geld verdiene wenn ich ständig unterwegs bin, wollte der Mann wissen. Meine Antwort war wohl genau das, was er hören wollte. Denn als ich sagte, ich mach
jede Arbeit die ich kriegen kann, erzählte er mir von seiner kleinen Firma, und dem Auftrag mit einer Halle die bestuhlt werden müsse, den er eventuell bekommt. Da bräuchte er dann kurzfristig ein paar Leute. Ich gab Ihm meine Telefonnummer und E Mail-Adresse und sagte, dass ich voll dabei sei. Er würde sich dann melden aber vor Mitte September wüsste er
selber nix, und dann ginge es auch schon im Oktober los. Alles kein Problem, für einen Monat in Arbeit und Brot könne ich gegebenenfalls auch rasch einige km zurückfahren. Nach einer guten Stunde trennten sich unsere Wege wieder, und auch ich startete spät in der Nacht, nachdem ich vermuten konnte, dass sich der Alkohol des kleinen Bieres wieder
abgebaut hatte, in Richtung Flughafen. Dort wollte ich hin. Von einer Wanderung wusste ich, dass es dort einen Parkplatz gab, der vermuten lies so schnell keinen Ärger zu bekommen, weil es dort normal ist, dass Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen einige Tage oder auch Wochen geparkt sind wenn deren Besitzer mit dem Flieger schnell mal in die Heimat müssen. Dieser Parkplatz lag 5 Min vom Flughafen und 5 Minuten vom Strand entfernt. Ich vermutete, dass ich am Airport sowohl auf ein unverschlüsseltes W Lan, als auch auf eine Steckdose, so wie auf einen Tisch und einen Stuhl zugreifen könnte. Also nix wie hin. Noch in der selben Nacht nutze ich das airporteigene Internet. Höchst komfortabel wie ich es vermutet hatte. Doch schon am nächsten Tag war mir ein einloggen unmöglich. Am darauf Folgenden ging es dann wieder. Weiss der Henker warum. Ich verweile jetzt schon fast eine Woche hier. Ich bin täglich mehrfach online, habe  mein couchsurfing Profil aktualisiert und ein paar Bilder hochgeladen, die HP Upgedatet, mein Reisepartnergesuch aus dem wrf kopiert und in diverse weitere Foren eingestellt. Ich habe festgestellt,  dass ich mich aus unerklärlichen Gründen nicht mehr in mein Forum einloggen kann, und ein neues Passwort beantragt, `nen Typen kennengelernt (online versteht sich) der seit 20 Jahren mit seiner Karre unterwegs ist, und sich mal ganz gemütlich in meine Richtung bewegen will und viele, viele Mails geschrieben. Tagsüber bin ich dann zum nahen Strand `ne Runde schwimmen und einmal
bin ich nach Split gelaufen, Stellplätze recherchieren. Ergebnislos! Alles verbaut und hässlich. Heute habe ich meinen Wassertank dann etwas umständlich mit Hilfe des Waschbeckens auf der Flughafentoilette aufgefüllt.

Bei 200 Litern ein Tageswerk. Übermorgen treffe ich meinen ersten echten couchsurfer in Split. Einen jungen Amerikaner der mit Rucksack auf Europareise ist. Kurz darauf kommt dann ein Franzose mit  seiner Schwester. Also lasst euch überraschen. Ich bin selbst schon ganz gespannt.

Don´t drink and write!" Das besagt ein englisches Sprichwort. Ich werde mich nicht daran halten. Wir haben Sonntag den 03.08.2008 gegen Mittag. Es ist brütend heiß; 38 Grad innen, zu 36 Grad außen. In meinem Kopf dröhnt es - neben mir steht ein Eimer falls mich plötzlich das Gefühl eines Brechreizes heimsucht. Gestern war echt ein netter Abend. Zu schade, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann. Aber ich sollte von vorne anfangen; - nein ich sollte das Schreiben in meinem Zustand besser ganz bleiben lassen, aber was soll ich sonst tun? Die Hitze und dieses Drehen in meinem Kopf, hindern mich am Schlaf, der Strand ist km weit entfernt, und ich hab Langeweile. Es fällt mir schwer mein Geschriebenes zu lesen weil die Buchstaben auf dem Monitor immer verschwimmen. Irgendwie sehe ich doppelt, und das, wo mein letzter Schluck Wein gut 12 Stunden her ist. Aber ich wollte vorne anfangen nämlich am Flughafen Trogir. Bevor ich Selbigen verlies, bin ich noch mal die wenigen Schritte zum Meer, um schwimmen zu gehen. Auf dem Weg treffe ich einen Mann. Ich schätze ihn so um die 50. Er spricht mich an. Wie so oft frage ich ob er eventuell der deutschen oder englischen Sprache mächtig wäre. "Yes englisch" bekam ich zur Antwort und er redete weiter auf kroatisch. Ich verstand kein Wort. Er zeigte mir die 4 Uhr-Position seiner Armbanduhr und machte dabei Schwimmbewegungen. "Ja schwimmen; ist heiß heute", antwortete ich. Er tätschelte mir die Wange. Was will der von mir? Wie werd ich den los? Er deutete wieder auf seine Uhr, dann formte er aus Daumen und Zeigefinger der rechten Hand einen Kreis und bewegte den Zeigefinger der linken Hand darin hin und her. Ich hätte ja noch vermutet, dass er mir erklären will, dass sich der Kolben seines Motors im Zylinder verhakt hat, aber dann griff er sich in den Schritt und strich mit dem Daumen über Zeige- und Mittelfinger. Ein Zeichen das er mir Geld anbot. "No, no thanks!" Ich suchte schleunigst das Weite. Nach dem Schwimmgang ging`s dann noch einmal zum öffentlichen Internetterminal am Flughafen. Mails checken und beantworten. Danach wollte ich mein Fahrrad einladen um losfahren zu können. Aber wo war es? Es war weg. Gestohlen! Vielleicht hätte ich es Anschließen sollen. Hm, hab ich eigentlich nie gemacht, aber jetzt ist es geklaut. Scheiße! Ohne Radel startete ich Richtung Split. Am Einkaufszentrum hielt ich an, um meine Flaschen loszuwerden. Hier sieht man mich mit den Esten 80. (Mehr darf man nicht gleichzeitig abgeben).

5 oder 6 mal ging ich zur Annahmestelle. Dann wurde mir klargemacht dass es für heute genug sei. So ein Schitt, und ich hab immer noch so viele Pullen. Immerhin bin ich die los, die in meinem Wohnbereich lagen, und ich hab somit wieder Ordnung. Dann ging es weiter nach Split. Ich parkte mein Fahrzeug im Industriegebiet und machte mich zu Fuß auf, in die City. Hier traf ich eine Gruppe deutscher Traveller die Ihre Reise durch eine Mischung aus Zaubershow, Feuerjonglage und musikalischen Darbietungen finanzierte. Ich wohnte Ihrer Show bei. Über eine Stunde Entertainment und am Ende knapp 300Kunat. Gar nicht mal so übel, finde ich. Schade dass ich so was nicht auf dem Kasten habe. Leider waren wie immer meine Kamera-Akkus erschöpft. Einen Tag später erreichten mich dann auch Chris und Spencer. Die zwei kalifornischen Couchsurfer die Ihr Kommen via Mail angekündigt hatten. Die Zwei befanden sich für 4 Wochen auf Europatour und hatten bereits die Hälfte Ihrer Reisezeit hinter sich. Erst einmal machten wir die Stadt unsicher.

Bei einigen Bieren hatten wir uns viel zu erzählen. Spät in der Nacht ging es dann nach Hause. Ganz schön voll, mein Wagen, mit 3 Mann.

Nach einem lustigen Abend wurde ich dann auch schon wieder verlassen. Aber nicht für lange. Ich hatte gerade mein Frühstück beendet da klingelte mein Handy. "Ob sie noch ne Nacht bei mir pennen könnten, es gäbe keine Bustickets mehr für heute." "Na klar, war ja spaßig gestern." Ein gutes Stündchen später standen die Zwei dann wieder bei mir vorm Bus. Nix wie los in die Stadt. Auf dem Weg trafen wir Maria und Natalie. Schwer bepackt an einer Mauer gelehnt. Ich vernahm Deutsche Worte und laberte die Zwei an. Ähnlich wie meine australischen Couchsurfer waren auch sie auf ´ner 4 Wochen-Rundreise, und ähnlich wie die Zwei, hatten auch sie ein geplantes Wegpensum, das mich mehr an eine Hetzjagd, als an eine Reise erinnert. Aber na ja, es kann ja nicht jeder soviel Zeit haben wie ich. Ob wir wüssten wo man hier für umsonst ne Nacht pennen kann? Wollten die Zwei wissen. Ich schaute zu Chris und Spencer und fragte: "We have space for two more?" "Yes, we have," lautete die einvernehmliche Antwort. Also erst einmal zurück zum Wagen, Rucksäcke wegbringen, bevor es in die Stadt geht. Ich war noch damit beschäftigt den Mädels ihre Bleibe für diese Nacht zu zeigen, da klingelte mein Telefon zum 2. Mal an diesem Tag. Am anderen Ende war der Franzose mit seiner australischen Schwester, der ja auch vorbeikommen wollte, aber eigentlich erst Morgen. Ich erklärte Ihm die Situation und beteuerte, dass ich nun wirklich vor Überfüllung geschlossen sei. Aber ja auf ein Bier und `nen netten Abend kann man sich treffen. Am besten um 8 Uhr auf dem Vorplatz der großen Kirche. Gesagt getan. Wenige Minuten nach 8 Uhr waren wir vollständig versammelt. Zu siebt. Ein Franzose, eine Australierin, 3 Deutsche und zwei Kalifornier, alle vereint in der kroatischen Küstenstadt Split. Erst einmal ging es zum Strand, `ne Runde schwimmen. Aus diversen Rucksäcken wurden diverse Flaschen Wein hervorgekramt. Ja, und genau hier beginnt der Grund für meine schrecklichen Kopfschmerzen. Die Fläschlein gehen reium. Es leert sich Eine nach der Anderen. Unsere kleine Gruppe Traveller wird immer lustiger.

Jegliche Verständigungsschwierigkeiten lösen sich in Luft auf. Mit jedem Schluck fällt die Unterhaltung leichter. Bald registriere ich gar nicht mehr, dass meine Englischkenntnisse denen einiger Anderer hier, welche ja Englisch als Muttersprache sprechen, bei weitem unterlegen sind. Vom Strand geht es zurück in die Stadt, immer ein Fläschlein Wein in der Hand. Auf der am ??östlichen?? Ende der City gelegenen Mole nehmen wir Platz. Hier treffen sich meist einheimische Alternative zum gemeinsamen quatschen, trinken und chillen. Schnell kommen wir ins Gespräch mit einer anderen Clique und kurz darauf mit einer Weiteren. Jetzt sind wir nicht mehr zu siebt sondern plötzlich mit 50 Mann, oder so ähnlich. Ein ultimatives Multi-Kulti. Touristen aus allen Teilen der Welt und viele junge Kroaten. Wir tauschen unseren Wein mit dem Prosseco der Anderen und dem Bier von wieder Andern. Mir wird heiß. Kurzerhand beschließe ich schwimmen zu gehen. "How deep is the water?" "Around 1,80 m" Ich ziehe mich aus. "Is not good for swiming, not realy clean here." werde ich gewarnt. "Clean enough for me", und schon war ich in der Luft um wenige Sekundenbruchteile später mit einem wohl eher uneleganten Köpper zwischen den Booten abzutauchen. Klar hatte ich schon bei meiner Ankunft hier in Split den mich an Kläranlage erinnernden Duft wahrgenommen der je nach Windrichtung vom Wasser herüberweht aber ich glaube soweit funktionierten meine Gehirnzellen nicht mehr. Nach einigen Schwimmzügen wollte ich dann wieder raus aus dem Wasser, und musste feststellen, dass die Kaimauer ein unüberwindbares Hindernis darstellte. Also schwamm ich um das Hafenbecken herum und kletterte auf der andern Seite wieder hinaus. Erstmal übergeben. Ich weis nicht ob dieser Brechreiz durch das Wasser, oder den von mir konsumierten Alkohol ausgelöst wurde. Ist ja auch egal. Danach verfiel ich in einen festen Schlaf auf dem Betonboden der Hafenmauer, aus dem ich erst spät in der Nacht erwachte, als die anderen dann pennen wollten. Ich erinnere mich an nicht mehr besonders viel. Das Nächste was ich weiß, ist dass mich am frühen Morgen, nach nur wenigen Stunden Schlaf, der Krach den Chris und Spencer beim einpacken ihrer Sachen machten, weckte. Die Mädels saßen vor der Tür. Denen war es wohl zu eng im Wagen deshalb haben sie irgendwo daneben gepennt und ihn nur genutzt, um Ihre Rucksäcke unterzubringen. Wenigstens hatten sie im Gegensatz zu den Jungs noch Zeit für ein Frühstück bevor sie aufbrachen.

Ja meine erste Erfahrung mit echten Couchsurfen endete in einem absolut brutalen Vollrausch. Ich lerne daraus: "Mann sollte nicht alles trinken, nur weil`s umsonst ist." Dennoch waren es zwei echt geile Abende. Es ist schon etwas anderes ob man alleine los zieht, um eine Stadt zu entdecken, oder mit `ner ganzen Clique. Dabei spielt es keine Rolle ob man die Leute kennt oder nicht, man ist halt eine Gruppe und nicht alleine. Ich freue mich schon auf die nächsten Surfer.

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