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Der Wagenplatz Wien Simmering feierte vor kurtzem sein einjähriges Bestehen

Draussen sein und doch Zuhause

Das Wagenplatz-Fest im vergangenen Oktober war gut besucht. Inzwischen ist wieder der alltag eingekehrt. Etwa 20 menschen und eine Handvoll Hunde leben derzeit auf Öftereichs (noch?) einzigem Wagenplatz inmitten der Simmeringer Gärtnereien.

Die Anzahl der BewohnerInnen ändert sich ständig, erzählt Jakob, während er vor seinem Wagen das Holz hackt, das er am Abend verheizen wird. "Jetzt im Herbst haben wir einigen Zuwachs bekommen, außerdem stellen Reisende häufig ihren Wagen für ein zwei Tage bei uns ab." Nach einigen Monaten auf zwei besetzten Plätzen haben die Leute vom wagenplatz vor etwa einem halben Jahr die Wiese in Simmering ofiziel gepachtet. Natürlich haben unmitelbar nach Bezug die Behörden vorbeigeschaut. "Die baupolizei war ziemlich rasch da aber die haben nix gefunden. Und die Polizei die die Nachbarn gerufen haben war auch eher kooperativ. Die grösste Kritik kam erstaunlicherweise vom Umweltamt" erinnert sich Jakob. Immernoch gilt das Relikt aus der NS-Zeit: Leben im Wagen ist prinzipiel illegal.Fahrende werden nach wie vor stigmatisiert und sind nicht gern gesehen. Auf den bisherigen Standorten gab es immer wieder Diebstähleund andere Unannehmlichkeiten., in Simmering werden die Wagenplatzleute in Ruhe gelassen.

Die Zeit in Simmering wird als Phase der Erholung, Stärkung und des Wachstums gesehen. Mittelfristig wollen die Leute vom Wagenplatz wieder mehr ins Zentrum der Stadt, um dort mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu gewinnen. Jakob erzählt von leerstehenden Grundstücken im Besitz der Stadt Wien und seiner Forderung als Wagenbewohner diese Plätze nutzen zu dürfen:"Es geht nicht um die Mietersparnis, sondern ums Prinzip: Mehr Menschen sollen die Möglichkeit bekommen in Wägen und überhaupt alternativ leben zu können!"

Die Motivation, im Wagen zu leben, ist sehr unterschiedlich. Eines ist aber klar: Man wohnt nicht aus Armut im Wagen. Eher aus der Lust zu reisen und an der Nähe zur Natur. Heike beispielsweise hat früher im Sozialbereich gearbeitet,sich aber dort im laufe der Zeit immer weniger wohl gefühlt. Jetzt will sie mit Ihrem Freund im gedigen ausgebauten LKW eine Weltreise beginnen. Die Zeit dafür haben die beiden nicht zu knapp bemessen: Fünf Jahre wollen sie schon unterwegs sein.

Jakob wieder ist durch seine beiden Kinder, die am Wochenende bei ihm leben, stark an Wien gebunden. Für ihn ist das wagenleben aus anderen Gründen weit komfortabler als jede Wohnung:" Hier bist du automatisch viel draussen und kriegst was mit vin der Welt, auch den Regen und die Kälte. Und es giebt vielfältige produktive Arbeit zu tuen. Es ist viel schöner, im warmen zu sitzen, wenn man vorher das Holz gehackt hat! Einfach nur reinkonsumieren find ich blöd." Spricht´s und zerteilt mit Schwung das nächste Obstseigerl.

Aus Deutschland mit Wagenerfahrung nach Wien gekommen

Weil seine Eltern einen Teil des Jahres in Wien leben und weil er hier szudieren wollte, ist Martin aus Deutschland nach Wien gekommen. Er hat Jahrelange Wagenerfahrung. Zwischendurch hat er auch in Wohnungen gelebt, sich aber dort nicht so gut gefühlt. Wie Jakob ist auch ihm wicht, viel drausen zu sein und mobil zu bleiben. "Es ist eine geile Mischung: Du bist draussen und doch Zuhause!"

Maria ist nach der Schulausbildung vom Wiener Umland in die Hauptstdtz übersiedelt. Auch sie hat das Leben in einer Innerstätischen Wohnung nicht ausgehalten. Im wagen fühlt sie sich frei und gesund:"Das Leben in der Natur und im Freien tut mir gut. Seit ich hier wohne, war ich nicht mehr krank." Anders war es bei Nicole: Sie hat bis vor kurtzem eher ein schicki micki Leben geführt. Aber dan habe ich kurzfristig meinen Platz zum wohnen verloren und in der Folge das Leben im Wagen ausprobiert. Mittlereile würde ich nichtmehr hier weg wollen:"

Der soziale Zusammenhalt ist wesentliche Wohlfühl-Komponente für die meisten: "Alleine möchte ich nicht im Wagen wohnen wollen", meint Jakob, "das immer Leute da sind ist schon gut: "Obwwohl einige der ägen mit Küche und Naszelle ausgestattet sind, wird häufig gemeinsamm Essen besorgt und zubereitet. Der komplett ausgestattete Küchenwagen ist gut frequmentiert. Dennoch ist die Teilnahme am sozialen leben nicht verplichtend." Klaus zum Beispiel lebt sehr zurückgezogen und nimmt nicht am Gemeinschaftsleben teil.aber bei den notwendigen Arbeiten hilft er mit, obwohl auch dazu keine verpflichtung besteht."

Überhaupt giebt es kaum etwas, was auf einem Wagenplatz nicht geht. "Wir haben keine eigenen Gesetze." so Martin "das hält die tolleranz aufrecht. Sexistisches verhalten oder Gealt darf es aber nicht geben ... vieleicht herscht hier ein etwas rauerer Umgangston, aber auch das mit dem Einverständniss aller."

Die Infrastrucktur besticht durch Einfachheit, aber alles notwendige ist vorhanden. Der Platz ist ans Stromnetz angeschlossen,die Dusche und die wasdchmaschiene werden mittels Pumpe aus einem brunnen gespeist, die Toilette funktioniert mit Abwassertank und im Küchenwagen kann man sich aussuchen, ob man lieber auf dem Gasherd oder dem Holzherd kocht. Die Lebensmittel werden vor allem im Winter durch Geobben und Containern (siehe Infokasten) beschafft.

Der öffentliche Montag

Nach einer Phase intensiver Medienberichterstattung ist der Hyp nun vorbei. Obwohl die Reaktionen insgesamt positiv waren, ist die Haltung der Wagenplatz-Leute zur Öffentlichkeitsarbeit geteilt. Während einige BewohnerInnen die Besuche von Medienvertretern begrüssen, ist anderen daran gelegen, ihre Privatsphäre zu wahren. Vereinnahmen lassen sie sich sowieso nicht:" An einem der ersten Tage hier ist ein BZÖ Typ aufgetaucht. Was er wollte war nicht wirklich ersichtlich. Im Endeffekt haben wir ihn rausgeschmissen."

Wer sehen möchte, wie es sich auf dem Wiener Wagenplatz leben lässt, dem sei empfohlen, nicht ohne Voranmeldung auf dem Gelände herumzustapfen, sondern seine Neugier auf den Montag abend zu beschränken. Dann ist der wagenplatz Simmering für BesucherInnen zugänglich. Das Besucherkaffe öffnet ab 20 Uhr und ist, Wetter abhängig gut besucht. Vereinzelt giebt es bereits Stammgäste. In Europa ist die Wagenplatzsene bunt und vielfältig - alleine in Berlin haben sich beispielswweise fünf agenburgen etabliert-, einzig Österreich gähnt deerzeit noch als eisser Fleck auf der Landkarte. Allerdings haben sich jüngst IntresenntInnen aus Salzburg und Innsbruck den Wiener Standort angesehen. Es bleibt zu hoffen, das neue Plätze entstehen.

Mittlerweile hat Jakob einen ansehnlichen Stapel Holzscheite beisammen. Bevor er es sich in seinem Wagen gemütlich macht, schaut er noch kurtz im Küchenwagen vorbei. Es giebt Tee und nette Menschen zum Tratschen. "Eigentlich hat man in einem Wagen mehr Luxus als in einer Wohnung", ist er sich sicher, "das müsste eigentlich vielen gefallen." arum trotzdem so wenige im Wageen leben? "Ich weiss es auch nicht. Wahrscheinlich fängt man an, irgendwann einen Weg einzuschlagen und reitet sich dan fest und ist dan garnicht mehr offen genug für neues."

Christa Neubauer

Zum Thema Geobben...

... hat der Augustin Ronny Wytek befragt, der vor einigen jahren kurtze Zeit als Frutariere (ausschließlich von Obst und Gemüse) gelebt hat. Das war zwar ehtisch optimal, aber dem Körper nicht irklich zuträglich. Bei seinem Täglichen Ausflug zu den Biotonnen des Naschmarktes sah er sich auch die übrigen Tonnen an - und fand so vom Geobben (=Obst und Gemüsse klauben) zum Containern, Leben aus dem Müll - eine wwie Ronny meint, emanzipatorischer Prozess, den: "Es fordert das Selbstvertrauen heraus, aus etwas, das 90% der Menschen für Abfall halten, mit Energie und Magie Lebensmittel Herzustellen."

Die Vorteile des Geobbens:

Damit ist auch ein Misverständniss geklärt: geobbt und containert wird nicht aus Bedürftigkeit, sondern aus Ethischer Überzeugung. Deshalb fühlt man sich auch nie als Täter (der oder die den Müll stiehlt) sonndern als Wohltäter, weil die Müllmenge verinngert wird.

Die Mülltrennung wird unterstützt (er selbst hat immer wieder Abfälle aus falschen Tonnen richtig zugeordnet)

Es werden Ressourcen verwendet, die sonst verschwendet würden (der Wert eines Producktes kehrt sich nach erreichen das Ablaufdatums ins Gegenteil: Es fallen Kosten für die Entsorgung an!)

GeobberInnen und ContainerInnen machen Schritte weg vom Sachzwang Geld verdienen zu müssen.

Ronnys Tipps:

JedeR geobbt und containert in Selbstverantwortung! Alle Lebensmittel müssen vorher auf Geniesbarkeit getestet werden: ansehen - riechen - kosten - und erst dann genießen! Das aufgedruckte Ablaufdatum ist dafür übrigens nahezu unintresannt.

Wenn eine Tonne verdächtig nach Chemie (stechend) riecht: Die inneren Seitenwwände genau kontrolieren, es könnte Rattengift angebracht worden sein (meist Handtellergrosse rund Behälter im oberen Bereich). Aus solchen Tonnen nichts nehem vor allem nichts unverpacktes!

Hygiene ist wichtig: Produckte gut säubern, schlechtes wegschneiden, sorgfälltig aufbewahren und ährend der Lagerzeit regelmässig kontrolieren und aussortieren.

Am besten funktioniert Haltbarmachung durch Trocknen: das Gut in einen kontinuirlichen warmen Luftstrom legen (das verhindert Schimmel), nicht über 42Grad erhitzen (sonst begint das Produckt zu denaturieren) und nicht in der Sonne Trocknen.

Und schlieslich: Nur das nehemen, was tatsächlich verbraucht werden kann; man muss erst lernen, mit dem Überfluss umzugehen. Möglichst kein Junk-Food mitnehemen, sondern an die wertvolleren Lebensmittel halten!

 
 

 

 
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