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22.07.1997                                                                1. Tag              126,1 km
 
Ratingen – Bad Neuenahr – Remagen – Bingen
 
Um 6 Uhr reist mich mein Wecker aus den Träumen. Anziehen Frühstücken los. Mit dem Auto meiner Eltern fahre ich mit bis Bad Neuenahr. Dort gehen meine Eltern ins Thermalbad und ich sitte meine Susi. Wir gehen entlang der Ahr spazieren, ein großer breiter geteerter Radweg. Auf dem Rückweg möchte ich dass andere Ahr – Ufer benutzen, der Weg verläuft sich nach wenigen Metern in einen Trampelfahrt und endet schließlich vollständig.
Querfeldein geht es zurück. Ein guter Anfang für eine Treckingtour. Um 12 Uhr fahre ich mit meinen Eltern bis Remagen. Dort Essen wir zu Mittag. Das Essen ist zwar klein und teuer schmeckt aber. Nach dem Essen verabschiedete ich mich schweren Hertzens von meinem Hund Susi und meinen Eltern.
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Es geht los immer Rein aufwärts, immer treten immer im Takt zu der aus dem Radio kommenden Musik. Doch schon nach wenigen Kilometern muss ich feststellen dass eine derartige Geschwindigkeit auf dem unbefestigten Reinuferweg weder meinen Beinen noch dem durch das Gepäck eh schon recht strapazierten Rad gut antuen kann.
Drei mal musste ich meine Fahrt wegen Regenschauern unterbrechen, glücklicherweise finde ich immer einen Unterschlupf. Mal in einer Schutzhütte in der mich eine Frau vor dem schwer bis gar nicht zu passierenden Flohmarkt warnt den ich kurz vorher mühselig überwunden hatte. Ca. 45 min für 2 km. Mal in einem Gartenpavillon. Das war bestimmt nicht erlaubt aber die Gartenpforte stand sperrangelweit offen. Mal unter einer Brücke. In Koblenz Fotografierte mich eine Frau da ich Probleme mit dem Selbstauslöser des Fotoaperates hatte.
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Bis 9.30 Uhr folgte ich dem Rein und somit allen seinen Schleifen. Dann baute ich mein Zelt neben einem Angler auf.
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Dieser schenkte mir später ein Feuerzeug da ich das Meinige bei dem vergeblichen Versuch ein Feuer zu entfachen zerstörte. Aber die Maggi Suppe wurde auch auf dem Gaskocher warm. Um 20 vor 11 ging ich schlafen.
 
23.071997                                          Bingen – Speyer                      143,9 km
 
Um 7 Uhr klingelte mein Reisewecker ich machte ihn aus und drehte mich noch mal um. Kurz darauf nervte das Ding schon wieder. Ich gebe ein telefonisches Lebenszeichen zu meinen Eltern und beginne zusammenzupacken. Noch regnete es nicht, dies sollte sich allerdings kurz nach Fahrtantritt ändern.
Zum Schutz gegen die Wassermassen rolle ich meine Isomatte soweit aus das ich sie über Lenkerkorb ziehen kann um so Fotoapparat und Handy vor Feuchtigkeit zu schützen. Durch strömenden Regen setze ich meine Fahrt über unbefestigte und somit Matschige Wege fort. Nach einigen Kilometern stelle ich mich kurz (zwecks Blick auf Karte) an einem Gerätehäuschen unter. Hier stelle ich fest dass ich bestimmt ein gutes Pfund Schlamm auf meinem Zelt und Schlafsack spazieren fahre. Ich ärger mich über meinen Nassen Zeltplatz der letzten Nacht den währe ich bis hierher weitergefahren hätte ich in einem aufgebrochenen Schuppen trocken übernachten können. Selbst funktionsfähiges Licht hätte ich gehabt.
Ohne dass der Regen nachgelassen hätte fahre ich weiter. An einem sündhaft teuren Supermarkt zahle ich 7 DM für eine Büchse Dosennudeln und 5 Brötchen (Anmerkung: kann ich mir selber ned vorstellen aber steht da). Später muss ich noch mal 5 Mark für eine Portion Pommes bezahlen. Ein Sau teurer Tag. Mit sehr viel Überredungskunst überrede ich mich selbst dazu meinen Fernlaster bis Speyer zu kurbeln. Kurz vorher möchte ich in einem von vielen Heuschobern übernachten. Leider lässt sich keiner aufbrechen ohne Schaden anzurichten. Also noch einmal 5 km weiter bis Speyer. Hier frage ich einen Gartenbesitzer nach einem ruhigen Platz um mein Zelt aufzubauen. Anstatt der Arsch mir seinen Garten anbietet klärt er mich darüber auf das wild Campen verboten sei. Als ob ich das nicht selber wüsste. Dann erklärt die Frau mir den weg zum nächsten Campingplatz. Im Bewusstsein dort eh nicht hinzufahren hörte ich mir das Geschwätz geduldig an. Auf einmal meint der man sein Vorschlag sei eine Wiese hinter einem Erdwall, dort würde mich wohl keiner finden. Ich bedankte mich für den, dann doch noch brauchbaren Tipp und fuhr fort. Die Wiese fand ich nicht. Deshalb baute ich mein Zelt völlig erschöpft auf einem Feldweg 5 m neben der Autobahn auf.
ein Bild  Nach dem Essen erhielt ich noch einen Anruf von einer Freundin dann schlief ich ein.
 
24.07.1997                             Speyer – Greffern                                144,9 km
Ich konnte froh sein das kein Tracktor über den weg rollte (musste) auf welchem ich mein Zelt aufgeschlagen hatte. Die Begegnung mit dem Bauern währe sicher nicht die angenehmste geworden.
Um viertel nach 8 bin ich startklar und verlasse meinen Zeltplatz, nicht aber Speyer. Hier herauszukommen grenzte fast an höhere Mathematik. Um ins 24 km entfernte Germersheim zu kommen brauchte ich 42 km. Einer meine Irr Wege führte mich am Technik Museum vorbei.
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Ein Besuch währe sicherlich lohnenswert gewesen jedoch trieb mich mein Sportlicher Ehrgeiz weiter. Als ich endlich eine für Fahrräder nicht gesperrte Strasse finde geht es auch zügig weiter. Der Tag verspricht trocken zu bleiben. Bleibt er aber nicht. Am Nachmittag gerate ich in einen fürchterlichen Regenschauer. Ich fahre weiter. In einem Supermarkt kaufe ich meinen Tagesbedarf an Lebensmitteln. Danach mache ich Mittagspause bis der Regen aufhört.
In Greffern frage ich einen Angler nach dem Weg zur Reinfähre. Wir kamen ins Gespräch und ich erzählte ihm dass ich auf der Suche nach einem trockenen Nachtplatz sei. Daraufhin erklärte er mir den Weg zu einer nahe gelegenen Hütte. Die Hütte ist schnell gefunden. Zwar ist Sie verschlossen aber das Vordach reicht für mich und mein Fahrrad aus. Ich telefoniere (so ein Handy ist schon pracktisch) mit meine Eltern und Großeltern, schreibe noch ein wenig Tagebuch und krieche erschöpft in meinen Schlafsack.
 
25.07.1997                                   Greffern – Bad Krotzingen 151,9 km
 
Als ich aufwache (Mein Wecker nervt seit 40 min) muss ich feststellen dass ich in der Nacht eine Schnecke mit meinem Schlafsack zerquetscht hab. Jetzt ist überall Schneckenschleim an der Penntüte ekelig.
Um 8,15 Uhr breche ich auf, ich fahre zurück bis an die stelle wo ich den Angler getroffen hatte. Ein Stück geht es noch am Rein entlang dann weiter über die B 36 Richtung Rehnar/Kehl. Ich entscheide mich nicht nach Strasbourg zu fahren. Dort war ich ja vor einem Jahr schon (damals mit meinem 20 Zoll BMX Rad ohne Schaltung und meine Eltern). Ich bleibe auf der B 36 und fahre weiter Rein aufwärts. Im Naturschutzgebiet bei Kappel verfranse ich mich fürchterlich und lande auf einer grässlichen Schlammpiste.
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Um dort herauszukommen führt mich der Weg über einen Schotterdeich. Höchstmögliche Geschwindigkeit 11 km/h, und das alles nur weil ich über eine nicht vorhandene Brücke auf die Französische Reinseite fahren wollte. Um von dort die Rheinbegleitende Bundesstrasse zu nehmen. Auch wen diese mich ein Stück weit vom Rein wegführt. Mit durchschnittlich 20 km/h radle ich dem Bodensee entgegen. Auf dieser Strasse kommt man wenigstens vorwärts. In Bad Krotzingen fülle ich meine Trinkflaschen in einer Gaststättentoilette mit Wasser auf. Unhöflich werde ich darauf aufmerksam gemacht das heute Ruhetag ist. Die Tür steht aber offen. Ich fahre weiter auf der B 3 Richtung Lörrach als sich der Himmel mit Wolken zuzieht. Ich halte Ausschau nach einer trockenen Bleibe für die Nacht. In einer ungepflegten Schrebergartensiedlung betrete ich einen nicht eingezäunten Garten in der Hoffnung unter dem Vordach der Laube Unterschlupf zu finden. Leider war der Besitzer des Gartens Zuhause. Ich sagte nur noch: „ Ach dann ist diese Wiese als Zeltplatz wohl ungeeignet“ und machte mich aus dem Staub. Argwöhnisch schaut er mir hinterher. Schließlich fand ich in einem Verkaufsstand für Erdbeeren Unterschlupf.
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Ich kletterte über die Verkaufstheke, entriegelte von innen die Tür, und schob mein Fahrrad herein. In diesem Augenblick brach ein heftiger Schauer über mich und mein Vehikel herein. Überglücklich freute ich mich über den hier zurückgelassenen Hocker.
 
26.07.1997                             Bad Krotzingen – Erzingen                  131,7 km
 
Abermals breche ich um viertel nach 8 auf. Kurz darauf fängt es an zu regnen. Ich verpacke mich und mein Fahrrad wetterfest und fahre weiter. Im strömenden Regen Kämpfe ich gegen Gegenwind und 12% Steigung. Nach 25 km erschöpfender Fahrt stelle ich mich in einer Bushaltestelle unter. Ich bin völlig durchnässt und zittere vor Kälte. Ich ziehe mich um und warte auf besseres Wetter. Nach 2,5 bis 3 Stunden hört der Regen endlich auf. Zügig setze ich die Fahrt fort. Bald ist es so warm das ich mir ein T-Shirt anziehe. Immer wieder hupen mich Autofahrer an die mich auf einen Radweg verweisen der mal 2 km da ist um dann wieder zu verschwinden. Wen er verschwindet muss man das Rad die Böschung herauftragen. So eine Tortur mache ich nicht mit. Deshalb fahre ich weiter auf der Strasse. Heute bietet sich mir mehrmals die Möglichkeit mich von Autos oder LKW´s ziehen zu lassen. Zwar nie über grössere Entfernungen sondern nur als Anfahrhilfe von roten Ampeln aber von 50 km/h rollt man schon ein gutes Stück. Trotz allem muss ich feststellen das ich mich in einem Gebirge (wen auch nur in einem Mittelgebirge) befinde. Das ständige auf und ab geht ganz schön auf die Kondition. Um kurz vor 7 fahre ich an einem Supermarkt vorbei. Die Automatische Schiebetüre öffnet sich. Dies betrachte ich als wink des Schicksals mein Abendbrot einzukaufen. Also schließe ich mein Fahrrad ab, krame die Tasche mit den Wertsachen aus dem Lenkerkorb und begebe mich Richtung Eingang. Bei all dem schaut mir die Kasirerin freundlich lächelnd zu. Jetzt stehe ich vor der Tür und sie geht nicht mehr auf. Geschlossen. Blöde Kuh denke ich und fahre weiter. Kurz nach 7 der zweite Schock! Mein Handy hat keinen Empfang jetzt muss ich meinen Lagerplatz auch noch nach dem Vorhandensein einer Telefonzelle aussuchen. In Ertzingen treffe ich unverhofft auf die Schweitzer Grenze. Der Zollbeamte kontrolliert meinen Ausweis und als er damit fertig ist drehe ich um und fahre wieder Landeinwertz. (Ich kann aus der Schweiz ja nicht telefonieren). Neben einem Schrebergarten schlage ich mein zelt auf und wasche die mitlerweile nach Urin und Schweiß duftende Radlerhose.
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27.07.1997                                     Erzingen – Konstanz               86,8 km
 
Mal wieder habe ich völlig verschlafen. Es ist bereits viertel vor neun und meine Mutter wartet auf meinen Anruf. Auf dem Weg zur T-Zelle treffe ich auf eine geschlossene Schranke. Also gehe ich vorher auch noch einkaufen. Ich decke mich für meinen längeren Schweiz Aufenthalt so richtig ein (4 Büchsen 1,5 kg Brot, Erdnussflips, Prinzenrolle, Salzstangen, Bonbons und alles was man sonst noch halt so braucht. Ich habe Mühe alles auf - und in meinem Rad zu verstauen. Dann rufe ich meine Mutter bzw. unseren Anrufbeantworter an. Diesmal will der Deutsche Zollbeamte nicht mehr meinen Ausweis sehe, dafür aber der Schweizer. Kurz nach der Grenzpassage fängt es an zu regnen. Ich stelle mich unter und warte auf Wetterbesserung. Doch das dauert und dauert …. .
Gegen 1 kann ich meine Fahrt ungestört und ohne Unterbrechung fortsetzen. Zumindest bis zum Reinfall denn den will ich mir anschauen.
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Ich muss schon sagen ein imposantes Bild das sich dem Betrachter bietet. Um die Bootsfahrt machen zu können schließe ich mein Fahrrad ab und hoffe dass mir weder Ausrüstung noch die eben erworbenen Nahrungs- und Genussmittel gestohlen werden. Zum Glück war nach meiner Rückkehr noch alles an seinem Platz. Der Rest der Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle. Ich komme sogar ein wenig ins Schwitzen. Ich beschließe wegen der teuren Telefonkosten aus der Schweiz in Konstanz zu übernachten. Deshalb fahre ich heute nicht weiter. In Konstanz finde ich recht bald einen scheinbar gut geeigneten Zeltplatz. Von hier funktioniert sogar das Handy. Nach genauerem hinsehen entdecke ich jedoch eine Wohn – und Bauwagensiedlung mit Zecken. (Anmerkung: Oh Schande über mich wo hätte ich wohl sicherer und in neterer Geselschaft übernachten können. Aber in einem Alter wo man im Schulbuss ständig von den Jungtürken auf der letzten Bank angepöbelt wird ist es schwer keine rechte Gesinnung zu entwickeln. "Jeder macht mal Fehler große oder kleine jeder macht mal Fehler nur du machst keine". Zitat: Böhse Onkelz. Hey Jungs wen es euren Wagenplatz noch gibt und ihr das lesen soltet nehmt mit mir Kontakt auf ich will euch kennen lernen. Mein Gott war ich damals blöd) Also suche ich einen neuen Zeltplatz. Das ist gar nicht so einfach in einer Grosstadt. Schließlich finde ich aber doch noch eine, mir zwar unsymphatische weil direkt am Weg liegende Wiese. Ich warte bis zur Dämmerung und schlage mein Lager auf. Nachts werfen ein paar betrunkene Jugendliche ein Verkehrschild durch die Gegend. Ich beobachte das Geschehen weil ich Angst habe das sie mein Zelt treffen. Haben sie aber gar nicht vor.
 
28.07.1997                 Konstanz – Chur                    159 km
 
Die erste trockene Nacht seit beginn meiner Tour. Es ist bereiz 9 Uhr. Ich fahre den Weg zurück den ich gekommen war. Der B13 folge ich bis St. Magaretehn. Meistens habe ich den Bodensee im Blick.
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Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten finde ich dann doch die Bundesstrasse Richtung Altstätten. Ich folge Ihr bis ich Richtung Feldkirchen nach Österreich abbiege. Von dort geht es weiter durch das Fürstentum Lichtenstein, ein kleines idylisch gelegenes, deutsch sprachiges Land zwischen Österreich und der Schweiz. An einem Kiosk versuche ich eine Postkarte zu kaufen, Scheiter allerdings. An einer Bushaltestelle schaue ich auf die Karte und vergesse dabei meine Sonnenbrille. Glücklicherweise bemerke ich dies nach kurzer Zeit so dass sich die Rückfahrt lohnt. Nach 3 Stunden habe ich Lichtenstein durchquert.
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Jetzt Quäle ich mich einen Schweitzer Berg hinauf (10%). Die Abfahrt ist dafür herlich. Ich überhole die Verkehrshindernisse Autos und lege mich rasant in die Kurven. Noch 25km bis Chur. Jetzt muss ich wieder trampeln den das Gefälle ist vorbei. Dafür geht es aber auch nicht Bergauf. Dafür überraschen mich Regentropfen. Ich lege eine kleine Pause ein und teste das Handy auf Empfang - Negativ. Also warte ich in Chur bei einem erneuten Schauer auf 8 Uhr um meine Eltern anzurufen. Nach dem Telefonat finde ich schnell einen geignetten Zeltplatz.
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Zum Kochen bin ich schon zu Müde, deshalb gehe ich schlafen ohne etwas richtiges gegessen zu haben. In meinen 2 Tagen Schweizaufenthalt habe ich schon einiges gelernt. Z.b. Wegweiser zu für mich gesperrten Strassen sind grün. Die für Bundesstrassen hingegen blau. Das hat anfänglich für Verwirrung gesorgt. Auch weis ich jetzt wie die Schweizer Ortsausgangsschilder zu verstehen sind, und ich habe gelernt das nicht jedes Kreutz auf rotem Grund eine erste Hilfe Station des DRK ist, sondern die Schweizer Landesflagge.
 
29.071997                                          Chur – Sedrun             41,5 km
 
Ich erwache bei herlichem Sonnenschein und breche gleich auf richtung Domat. Von hier berichte ich meinen Eltern das ich noch lebe (die verstehen einfach nicht wie teuer das telefonieren von hier ist) Bis Reichenar ist meine Strecke noch verhältnismäsig eben. Danach kommt allerdings ein steiler Berg den ich mich Hochquälen muss. Um oben feststellen zu müssen das der weitere Verlauf für Velos gesperrt ist. Zum Glück finde ich einen Radweg nach Films, den nehme ich und fahre den schmalen Waldweg, unterbrochen von einigen Regenstops immer Bergauf. Jetzt sitze ich schon seit über 2 Stunden in Films – Waldhaus und warte auf besseres Wetter den es regnet Bindfäden. Nach 3, 5 Stunden kann ich dann doch weiterfahren. Allerdings nicht lange den bei der Abfahrt fahre ich mir einen Platten ins Hinterrad. Scheiße!! Ich schiebe. Glücklicherweise stoppt bald ein PKW. Der nimmt mich mit. Mein Rad kommt samt Packtaschen auf den Dachgepäckträger. Hoffentlich bleibt alles an seinem Platz. Eigentlich möchte ich nur bis zur nächsten auch Sontags geöffneten Tankstelle. Aber die freundliche Familie nimmt mich mit bis Sedrun wo sie wohnen. Dort hilft mir ihr 16 Jähriger Sohn beim Flicken. Ich glaube ich wäre ohne ihn schneller fertig gewesen. Nach mehreren Stunden!! Waren beide Löcher dicht. Dann durfte ich Duschen und wurde zum Abendessen eingeladen. Ich bekam sogar das Hochbett des Jüngsten aus der Familie. Zwei verwandte der Familie waren ebenfalls dort. Sie wollten mit Ihren Fahrrädern denn Rein andersherum also von der Quelle zur Mündung erkunden. Den Oberalppass hinauf und den Fußweg zum Thomassee wo der Rein entspringt wollten Sie morgen mit mir zusammen zurücklegen. Von dem Vater der Familie, einem Edelsteinhändler bekomme ich noch einen Bergkristall als Glücksbringer geschenkt.
 
30.07.1997                             Sedrun – Sattel                       87,3km
 
Um 8 gab es Frühstück danach verabschiedete ich mich von der Frau des Hauses und versprach zu schreiben und Photos zu schicken. Gegen 9 brachen wir auf. Bis auf meinen Lenkerkorb war ich Gepäcklos, den die Satteltaschen die Schlafsachen und das Radio hatte der Mann zu einem Lokal auf dem Pass bringen lassen. Dort sollte ich es wieder abholen. Trotz des leichten Rades konnte ich mit einem der beiden Reinerkundern und dem Bergführer (der Junge der mir gestern beim Flicken geholfen hat) nicht schrithalten. Das machte aber nix da der andere Reinerkunder noch langsamer war. Vom Pass ging es in einem Etwa einstündigen Fußmarsch weiter. Vorbei an uns den Weg versperneden Gämsen.
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Wir mussten mehrmals über den Rein springen und wir tranken sogar dessen Wasser. Leider erreichten wir die Quelle nicht ein Aufstieg wäre bei dem Neuschnee zu gefährlich gewesen. Aber wir waren sehr dicht dran.
ein Bild  Auf dem Rückweg erzählte mir einer der beiden die Sage über die Teufelsbrücke. Diese besagt: Das die Brücke vom Teufel erbaut wurde, da der Mensch nicht dazu fähig gewesen sei. Unter der Bedingung das im die Sehle desjenigen gehöre der als erstes über die Brücke gehe. Die Menschen schickte zuerst aber eine Gams. In seinem Zorn über die List wollte der Teufel die Brücke durch den Wurf eines Gewaltigen Steins zerstören. Eine alte Frau aber zeichnete ein Kreutz auf den Stein so dass der Teufel an seinem Vorhaben gehindert war. Für die neue Brücke lies man den Stein für 30 Mio Franken beiseite räumen. Umweltschützer scherzen das der Teufel zur Strafe die Verkehrslawine geschickt habe. Nach dieser Geschichte verabschiede ich mich auch von diesen dreien
ein Bild  und hinterlasse meine Adresse als mögliche Übernachtungsmöglichkeit für Reinaufwärzreisende. Noch 2 Kehren Pass aufwärz und ich bekomme meine Packtaschen zurück. In rasender Talfahrt düse ich Andermatt entgegen .Leider kann ich nicht ganz so schnell fahren da die Packtaschen die nötige Schräglage verhindern. An der Teufelsbrücke ist mein Reifen schon wieder Platt.
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Ich suche nach einem Velo Shop. Doch den gibt es hier nicht. Von ein paar Arbeitern erhalte ich den Tipp es am Faradverleih am Bahnhoff zu versuchen. Für 25 Franken, Ich habe nur 15, glücklicher weise finde ich eine Wechselstube erhalte ich einen neuen Mantel und einen neuen Schlauch. Ich ziehe beides auf und stelle fest dass der Hinterreifen zu dick ist und schleift. Ich tausche ihn gegen einen Passenden. Nach 2 Stunden setze ich meine Fahrt fort. Gegen 8 beginnt die verzweifelte Suche nach einer Telefonzelle. Schließlich find ich eine. 5 min nach dem Telefonat lasse ich mich unter einer Brücke nieder. Wegen der Schräglage schlafe ich ausgesprochen schlecht aber wenigstens trocken.
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31.07.1997                             Sattel – Wallhausen                 131,5 km
 
Trotz des schlechten schlafes stehe ich nicht Pünktlich auf. Als ich mich dazu durchringe muss ich feststellen das dass treppaufschieben des Rades sich zu einer Qual entwickelt. Noch etwa eine halbe Stunde muss ich bergauf. Dann geht es hinunter. Irgendwo zwischen Wallwill und Will versuche ich meine letzten Franken möglichst genau auszugeben. Wenn man einmal davon absieht dass ich mich an einer Baustelle, auf eine Schweizer Autobahn eingefädelt habe und diese auch bis zur nächsten Ausfahrt (ca. 5km) befahren habe ist nichts besonderes passiert. Glücklicherweise hat mich nicht die Polizei erwischt. Ich hatte nämlich keine Autobahnvignette.
Am Abend baue ich mein Zelt auf.
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01.08.1997                             Wallhausen – Tautenhofen                   140,6 km
 
Die 90 km bis Lindau folgte ich die meiste Zeit dem Bodensee Radweg. In Überlingen kaufe ich eine Postkarte die ich auch gleich frankiere. Dummerweise verliere ich sie so das ich in Lindau noch einmal 1,20 DM ausgeben muss. Mir graust schon jetzt davor sie zu schreiben. In einer Fußgängerzone in Wasserburg stellt sich mir ein Punker in den Weg so das ich bremsen muss. Er macht mich an das ich mich in einer Fusgängerzone befinde. (Anmerkung: komischer Punki hat wohl noch nie was von Anarchie gehört *gg) Ich will ihn Ärgern und bedanke mich mit den Worten: „Oh danke für den Hinweis dann bin ich hier wohl falsch eigentlich sollte hier ein Radweg sein“. Und wende meinen Fernlaster. Daraufhin wird er freundlich und erklärt mir den Weg nach Lindau. Von dort fahre ich Richtung Berlin, zuerst einmal Richtung Memmingen. Leider ist die B8 eine Autostrasse und ich muss die Landstrasse nehmen welche mich über kurvenreiche Umwege auch zum Ziel führt. Gegen 7 baue ich mein Zelt in der Nähe eines Sees auf. Kurz darauf tauchen 2 Männer auf die mich für einen Wildangler halten. Als sie sehen dass ich nur Zelten will werden sie freundlich und haben nix dagegen. Jetzt ist es 4 min nach neun ich werd noch einige der Trockenfrüchte essen die mir die Schweitzer Familie geschenkt hat, meine Zähne putzen und erschöpft einschlafen.
 
02.08.1997                             Tautenhofen – Donauwörth                  183,1 km
 
Der heutige Tag bestand bei besten Witterungsbedingungen hauptsächlich aus trampeln. Wenn man einmal von 10 km Umweg absieht die ich gefahren bin weil ich glaubte als Radfahrer durch die gesperte Strasse durchzukommen, passierte nix ausergewöhnliches. Im laufe des Tages setzte ich mir das Ziel heute bis Donauwörth, morgen bis hinter Nürnberg und übermorgen Hof zu erreichen. Also musste getrampelt werden. Erst am Abend kam Abwechslung in das Tagesgeschehen. Ich war grade in Bergriff mein Zelt unter einer Donaubrücke aufzubauen da parkte ein Mann just auf dem von mir soeben ausgewählten Zeltplatz. Nach einer Unterhaltung setzt er sein Auto weg und hilft mir beim Zeltaufbau. Die Abspannleinen werden an Steine geknotet da kein Hering in den Boden zu bekommen war. Mit einem wenig meines fast eine Woche alten Brotes fütterten wir die Fische an. Für die halbe Scheibe Brot schenkte mir der man 20 DM. Ich denke der Spinnt halte aber den Mund. Gegen 10 schlafe ich ein.
 
03.08.1997                             Donauwörth – Gräfenberg                   144,9 km
 
Es regnet immer noch so heftig wie gestern Abend und mein Handy bekommt immer noch keinen Empfang. Ich baue ab und fahre im Regen einkaufen und telefonieren. Jetzt, es ist etwa 11 Uhr stehe ich in Donauwörth in einer Telefonzelle und schreibe diese Aufzeichnungen. Schlieslich bessert sich das Wetter und ich kann weiterfahren, bis kurz vor Nürnberg. Hier sagt es zisch und mein Hinterreifen ist Platt. Schnell finde ich eine freundliche Sehle die mir eine Pumpe leiht. Ich beginne den Mantel abzuziehen und nachdem ich das Loch gefunden habe muss ich feststellen das meine Flicken irgendwo hinterrücks geblieben sein müssen. Freundlicherweise bekomme ich 2 Flicken geschenkt und eine Schraube die ich an meinem Gepäckträger verloren hate. In Nürnberg wollte ich mir den Umweg über den Kreisverkehr ersparen und durch die Stadt abkürzen. Was auf der Karte so einfach aussah erwies sich als auserordentlich schwierig. Schließlich fand ich doch noch die B2 Richtung Bayreut. Gegen 8,30 Uhr rief mich meine Grosmutter an und als ich gegen 9 meine Eltern anrufen wollte war das Handy leer. Also verließ ich den eben als brauchbar befundenen neben den Gleisen liegenden Zeltplatz wieder, auf der Suche nach einer Telefonzelle.
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Denn wie erwartet hatte meine Grosmutter zwar meine Eltern angerufen aber wo ich war das wusste sie nicht mehr.
 
04.08.1997                             Gräfenberg – Haidt                              133,4 km
 
In der Nacht sind ein paar angetrunkene an meinem Schlafplatz vorbei, haben aber keinen ärger gemacht im Gegensatz zu einem Autofahrer den ich in Beyreuth traf. Er hupte mich an weil ich auf einer Bundesstrasse fuhr. Daraufhin zeigte ich ihm Mitel- und Zeigefinger. Er wusste sofort was gemeint war und stoppte sein Fahrzeug. Er wollte meine Personalien um Anzeige wegen Beleidigung zu erstatten. Aber da ich seit meiner letzten Begegnung dieser Art immer Mittel und Zeigefinger Gleichzeitig zeige was ja wohl nicht Strafbar ist konnte er nicht viel ausrichten. Ich Zeigte Ihm also bereitwillig meinen Perso und der Trottel vergisst doch glatt meinen Nachnamen aufzuschreiben. Ich verlangte ebenfalls seine Adresse und schmiss sie nach abbrechen des Sichtkontacktes einfach in die nächste Tonne. Aber zunächst einmal muss ich nach Bayreuth. Deshalb baue ich mein nasses Zelt ab (irgendwann zwischen da wo ich aufstehen wollte und da wo ich aufgestanden bin hat es angefangen zu regnen) und fahre in feinem Nieselregen los. Nach 20 km bessert sich das Wetter und ich fahre im trockenen weiter. In Gefrees (hinter Bayreuth) möchte ich in einem Supermarkt einkaufen während mein Telefon irgendwo lädt. Erst jetzt bemerke ich das heute Samstag ist den der Markt hat schon seit 2 Stunden geschlossen. Mist jetzt habe ich für 2 Tage ein halbes Brot und eine Büchse irgendwas. Ich fragte eine Frau ob ich mein Telefon bei Ihr aufladen könne und Sie begegnete mir mit der dümmsten Ausrede die ich wohl je gehört habe: „Ich habe nur eine Steckdose und da ist mein Herd und meine Heizung dran. Aber frag mal woanders die haben alle Gasheizung.“ Trotzdem bedankte ich mich und verabschiedete mich mit den Worten dieses zu tun. Jetzt lädt mein Telefon grad in einem Haus 2 Orte weiter. Ich sitze derweilen im Garten und schreibe Tagebuch. Nach einer Stunde ist mein Handy voll, doch die Leute sind nirgends zu finden. Nach 10 min Suche habe ich mein Mobil Phone zurück und fahre weiter. In Münchberg gibt es das zweite Mal Ärger ein Polizist möchte von mir wissen warum ich über eine rote Ampel gefahren sei. Ich habe keine Erklärung parat. Er überprüft meine Personalien und klärt mich darüber auf das dass normalerweise 50 DM kostet. Ich muss nicht zahlen und fahre weiter. Hinter Hof finde ich eine Scheune. Dort schlafe ich auf herlich weichem Heu.
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05.08.1997                             Haidt – Audigast                                 143,4km
 
Nachdem ich Gestern die Route von vor einem Jahr gekreuzt habe mache ich mich nun auf ins innere der ex DDR.  Das was hier noch zig Jahre nach der Maueröffnung als Bundestrasse gilt würde bei uns noch nicht einmal als Fußgängerzone durchgehen. Leider bestätigt sich nicht mein so positiver Eindruck den ich nach meinem letzten Urlaub von der ex DDR mit nach Hause genommen habe. Die Häuser und Strassen sind in einem schlechten Zustand und was die noch letztes Jahr so Hochgelobte Freundlichkeit der Bürger angeht so haben diese aus einem Jahr mehr Kapitalismus ne Menge dazugelernt. Dinge wie z.B. Wasser ist teuer bekommst du nicht. Bis Waida folge ich der B2. Dann begehe ich den größten Fehler des Tages und kürze über Landstrasse „oh pardon“ Feldwege ab. An einer menschenleeren unbeschilderten Kreuzung verliere ich völlig die Orientierung. Ich versuche eines der etwa alle 10 min vorbeikommenden Autos zu stoppen doch es fährt weiter. Dem nächsten einem Kleinwagen besetzt mit einem halben Altenheim stelle ich mich in die Spur. Es stoppt ich gehe um den Wagen herum da fährt das Schwein wieder an. Jeglicher Versuch das Fahrzeug festzuhalten scheitert. 25 PS sind dann wohl doch schneller als ich. Aber der dritte Wagen stoppt. Völlig ausgepowert erreiche ich am späten Abend Audigast. Dort baue ich mein Zelt auf.
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Als ich fertig bin mit telefonieren bekomme ich meinen Arm nicht mehr runter. Ich hab nen Krampf vom Handy halten.
 
06.08.1997                             Audigast – Seedinsee                          161,2km
 
Ich verlasse Audigast zeitig um bis vor Berlin zu kommen. Doch ich stehe erst einmal im Stau ich versuche die Autos über die Gegenfahrbahn zu überholen (rechts war nicht genug Platz), doch dieses Unterfangen scheitert alzu oft am Gegenverkehr. Nach etwa 5 km entdeckte ich die Stauursache: Ein LKW mit Panne. Ansonsten begann der Tag wie der letzte aufgehört hatte mit kräftigem konditionsraubendem Gegenwind. An einem Supermarkt kaufte ich mir etwas ganz besonderes: Ein Päckchen Cornflakes und einen Liter H-Milch. Damit wurde erst einmal Gefrühstückt. Kurz vor Bad Düben gab es dann Mittagessen. Ich folgte immer der B2 bis ich am Abend 30km vor Berlin mein Zelt aufschlug.
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07.08.1997                             Seedinsee – Löwenberg                      127,3 km
 
Auch heute brach ich zeitig auf um genügend Zeit zu haben mir Berlin anzuschauen. Hinter Potsdamm wusch ich mich und meine Sachen im Templiner See. Von dort war Berlin schnell erreicht nur bis zur City dauerte es einige Zeit. Dort angekommen besichtigte ich das Brandenburger Tor und belohnte mich mit einem risen Eis ich kaufte mir auserdem einen russischen Arme Kompass. Es ist glühend heiß meine Sachen sind schon fast wieder trocken und ich hoffe die Hecktick der Großstadt bald wieder verlassen zu können. Nach langer Suche ereiche ich die B96a. Auf Ihr fahre ich Berlin auswärts doch ersteinmal gönne ich mir noch eine Pommes und schreibe auf einer Parkbank Tagebuch.
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Eigentlich habe ich mir nun vorgenommen Oranienburg zu erreichen, aber dort angekommen war es noch so früh das ich beschloss weiterzufahren. Kurtz hinter Löwenberg fand ich einen Schlafplatz. Jetzt wollte ich einmal meine Gesamte Kilometerleistung addieren. Stadt dessen las Ich die Tagebuchaufzeichnungen vom letzten Jahr. Ich geriet so ins schwärmen das ich in einen Wachtraum von meiner geplanten Weltreise viel. So kam es das ich die Zeit vergas und mein Zelt erst bei Einbruch der Dunkelheit erichtete.
 
08.08.1997                             Löwenberg – Rügen                                        202,1 km
 
Da es gestern so spät geworden war verschlief ich heute natürlich völlig und das wo ich heute bis Rügen kommen wollte. Eine Mordsstrecke.
Bis Neubrandenburg verlief die Strecke eigentlich ohne besondere Vorkomnisse. Das einzige Erwähnenswerte währe das ich mich immer wieder über die Kopfsteinpflaster Strecken in der B96 ärgerte. In Neubrandenburg allerdings verging mir der Reisespass. Dort nämlich hupte mich der Fahrer eines Lieferwagens auf unverschämte weise zur Seite und verwies mich auf einen unpassierbaren Radweg. Ich hatte eine unheimliche Wut im Bauch über diese egoistischen Schweine von Autofahrern die zu jeder Gelegenheit ausprobieren müsen ob Ihre Hupe noch funktioniert. Ein Stück weiter wird der Radweg besser und ich fahre darauf um weiterne Hup Ataken zu entgehen. Es geht Bergab als der Weg plötzlich rechts abknickt um nicht die Orientierung zu verlieren fahre ich mit über 40 km/h über eine Wiese zurück auf die Strasse. Dabei löst sich die Milch von meinem Bike und zerschelt auf der Strasse. Um die letzten tropfen zu retten mus ich jetzt Mitagspause machen und das alles nur wegen diesem beklopten hup Prollo. Außerdem war das Gummi mit dem ich meine Taschenlampe fixiert hatte gerissen. Als ich wieder fahrbereit bin springt mein Teller aus dem Korb. Die Fussgänger die ihn für mich von der Strasse sammeln fragen warum ich nicht den Radweg benutze. Jetzt reichts und ich mache das ich hier wegkomme. Hinter Greifswald beginnt eine Wetfahrt mit dem wunderschönen Sonnenuntergang. Immer wieder versuche ich die alte Strasse zu benutzen gebe wegen den Kopfsteinflastern aber immer recht schnell wieder auf. Mein Körper wirft lange Schatten auf die neben mir liegenden Kornfelder. Als ich Stralsund erreiche ist es bereits Dunkel. Ich fahre noch über den Rügendamm dan rechts und suche einen Zeltplatz. Noch bis 1 Uhr nachts verfolge ich die lichter der über den Damm fahrenden Wagen.
 
09.08.1997                             Rügen – Glowe (auf Rügen)                             89,4 km
 
Morgens treibt mich dir Hitze aus meinem Schlafsack. Ich lege mich auf Ihn und fühle eine kühle Briese durch die Seitenwände meines Zeltes, ich schlafe sofort wieder ein. Gegen 10!! krieche ich aus dem Zelt und stelle fest das ich es in der gestrigen Dunkelheit nur zu einer Bruchbude aufgestellt habe. Die Stangen standen schief die Heringe neben den Laschen und ausserdem war der Zeltplatz viel zu klein. Ich packte zusammen und setzte mich gegen 11 in bewegung. Zunächst führte mich mein Weg über eine gut befestigte Asphaltstrasse. Später nahm ich an es sei die einzige asphaltierte auf Rügen gewesen. Den was ich heute an maroden heruntergekommenen Strassen sah hatte ich wirklich noch nicht erlebt. Nachdem ich mich 40km über diese Pisten gequält hatte ohne die Ostsee zu sehen fuhr ich in Binz entlang des Strandes immer im Spülsaum der See. Hier ging es besser Vorwärts (trotz Surfbretter, Schlauchboten, Kindern, Sandburgen, Eimerchen und ähnlichen Sachen welche es zu umfahren galt) als auf so mancher Rügenstrasse. Leider endete der Strand recht bald und ich musste mein Rad wieder zur Strasse tragen. Den schieben war noch mühsamer und in dem weichen Sand war mit meiner Bereifung an anfahren überhaupt nicht zu denken. In einem grossen Knick gelangte ich über Nipmerow nach Glowe. Dort trug ich mein Rad noch einmal zu Strand um hier die Nacht zu verbringen.
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Ich knabberte die Maisbälchen die ich heute gekauft hatte, lauschte dem Meer und beobachtete das Treiben am Strand. Da es nicht nach Regen aussah ersparte ich mir das aufbauen des Zeltes und schlief unter freiem Himmel. Jetzt es ist bestimmt schon nach 10 ist bis auf wenige Menschen Ruhe eingekehrt und ich werde meinen Schlafsack ausrollen.
 
10.08.1997                             Glowe – Neubukow                            ca. 191 km
 
Es hatte nicht geregnet und ich hab hervorragend geschlafen wen man einmal von dem vielen Sand überall absieht. Um kurz nach 5 wurden die sich etwa 20 m neben mir befindlichen Mülltonnen gelehrt. Noch 1 Stunde schlaf dachte ich mir und drehte mich noch einmal um. Als ich wieder wach wurde war es nach 9. Ich verstand nicht warum ich den Wecker nicht gehört hatte. Dies begriff ich erst hinter Rostock es war mitlerweile 20 nach 6 und mein Wecker piepste. Auf Rügen brachte ich mein Rad mit kräftigen gleichmäsigen Tritten auf eine reisegeschwindigkeit von weit über 20 km/h. Die brauchte ich auch den ich versuchte einen ebenfals schwer bepackten Radler einzuholen, um ihn nach seinem Reiseziel zu befragen. Doch jedes mal wen ich ihn fast hatte ging es Bergan und er hängte mich wieder ab. Nach 8 ereichte ich mein Ziel in einem Waldgebiet. Hier musste ich feststellen das ich meine Milch verloren hatte also gab es Cornflakes mit O-Saft. Leider kenn ich keinen genauen Kilometerstand da ich bei einer Pause versehentlich die Tageskilometer löschte und jetzt nur noch aus dem Kopf aufaddieren kann.
 
11.08.1997                             Neubukow – Neritz                             135,2 km
 
Irgendwie habe ich schon wieder verschlafen. (Das wird langsam zur Gewohnheit) Um 11 brach ich auf heute war nicht so leichtes Radeln wie gestern. In Wismar kaufte ich mir einen neuen Liter Milch, 2 Stunden später goss ich ihn über meine Flakes. In Dassow sehe ich ein Schild: „Pötenitz 6 km“ Nach reiflicher Überlegung beschloss ich zum Startpunkt meiner letzten Reise zu fahren.Ich fand meien Zeltplatz wieder fuhr einen Teil meiner alten wegstrecke und war überglücklich.
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Nach einem kurtzen aber erfrischenden bad in der Ostsee schreibe ich diese Aufzeichnungen. Als ich wieder aufbrach war es schon nach 5. Am Strandbüdchen kaufte ich mir noch für über 4 DM einen Liter Cola.Danach führte mich mein Weg weiter richtung Lübeck mit der Privatfähre setzte ich über nach Travemünde von dort wollte ich der Hauptstrasse bis Lübeck folgen. Doch diese war für Radfahrer gespert. Also musste ich viel suchen.Aber dafür konnte ich die B57 richtung Bad Oldeslo von Lübeck aus befahren. In Nevitz erichtete ich mein Zelt.
 
12.08.1997                             Nervitz – Kirchtimke                           148,9 km
 
Bis Hamburg waren es noch über 30 km, und der Weg war schwer zu finden. (typisch Grosstadt) Deshalb erreichte ich Hamburg Zentrum erst zur Mittagszeit. Selbstverständlich fand ich auf anhieb das Rotlichtmilieu obwohl ich eigentlich gar nicht danach gesucht hatte. Im Zentrum wollte ich mir eigentlich ein Eis kaufen ich tat es dan doch nicht weil ich 3 DM für eine Kugel leich teuer fand. Also as ich bei MC Donald. Es schmeckte so als wen ich die Verpackung äse. Deshalb vergewisserte ich mich noch einmal es war aber der Inhalt. Noch schwerer als nach Hamburg hinein war es aus Hamburg heraus zu finden. Irgendwie gelang es mir nach langer Suche und Fragerei dan doch. Ich befuhr die B73 über Buxtehude richtung Bremen. Irgendwo hinter Zeven begann ich mit der Suche nach Wasser. Diese erwies sich gar nicht als leicht und grade als ich Leute ansprechen wollte rief mich mein Vater an. Jetzt war mir das Fragen peinlich und ich fuhr weiter. Schlieslich fand ich dan doch noch Wasser. Jetzt suchte ich nur noch einen Schlafplatz den fand ich in einem Waldgebiet hinter Kirchtimke.
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Nachdem ich mich schlafengelegt hatte raschelte irgendetwas ganz eigenartig hinter meinem Zelt. Es war das erste mal das ich es bei meinem Wildcamping mit der Angst zu tuen bekommen habe den ich glaubte an Wildschweine. Irtum – ein Igel. Nach dieser Feststellung schlief ich ein. Den Schlaf brauchte ich auch den ich hatte mir vorgenommen Morgen in einer Etappe die etwa 400 km bis Ratingen zu kurbeln.
 
12. + 13.08.1997                    Kirchtimke – Ratingen             373,8 km
 
Mein Wecker riss mich um 3 Uhr morgens aus den Träumen doch an ein aufbrechen war nicht zu denken. Es regnete wie aus Eimern. Also stellte ich ihn auf 6 und schlief noch einmal ein. Irgendwann um 7 konnte ich dan losfahren. Allerdings nicht lange dan fing es wieder an zu pissen. Gegen 9 besserte sich das Wetter und ich konnte ungestört meine Fahrt fortsetzen. Von Bremen aus telefonierte ich mit meinen Eltern. Ich erzählte allerdings noch nichts von meinem Megaplan durchzufahren.
 
 
So an dieser Stelle Enden meine Aufzeichnungen die ich damals als 16 Jähriger von dieser Tour gemacht habe. Aus meiner Erinnerung kann ich noch ergänzen dass ich irgendwan nach ca. 28 Stunden Fahrzeit und nach 373 km die Elterliche Hofeinfahrt erreichte.
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Ich weis noch das ich mich total übermüdet und völlig kaput in Velbert aufs Maul gelegt habe bei dem Versuch mich von einem Auto oder Trecker oder Lkw oder so was ziehen zu lassen. Ich weis auch noch dass ich den Tag noch wach geblieben bin. Ich weis noch dass ich mir nachdem ich meine Eltern begrüßt habe meinen Hund geschnappt hab und mit Ihm Spazieren gegangen bin. Ich weis auch noch das ich noch mit den Jungs inner Stammkneipe war, und ich weis noch das die ersten Worte einer Freundin die ich zufällig getroffen hatte waren: „Mein Gott Stefan du siehst aus wie eine Leiche“.
Was ich auch noch weis ist das es ne arsch geile Zeit war an die ich gerne zurückdenke. Das es gut tat dieses Tagebuch noch einmal zu lesen und das ich bald die Gelegenheit haben werde ein neues zu schreiben. Ich weis das wir jetzt 5 Uhr und 36min haben das ich seit 3 Tagen ohne schlaf an meiner Hp bastel. Und ich weis das ich gegen ende des Monats wieder aufbreche.
 

 
 

 

 
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